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Alarmanlagen Ratgeber

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ÖVE R2, Richtlinie für Planung, Einbau, Betrieb und Instandhaltung von Einbruch- und Überfallanlagen

Alarmanlagen Ratgeber ÖVE R 2, Richtlinie für Planung, Einbau, Betrieb und Instandhaltung von Einbruch- und Überfallanlagen

________________________________________________ Seite 2 __________________________________________________ Das Gewerbe der Errichtung von Alarmanlagen ist ein bewilligungspflichtiges, gebundenes Gewerbe, d.h., dass nur Personen mit nachgewiesenem bestem Leu-mund und mit einer entsprechenden Ausbildung diese Berechtigung erhalten kön-nen. Ausschliesslich Firmen mit einer Gewerbeberechtigung für die „Errich-tung von Alarmanlagen“ dürfen Verkaufen, Installieren und Instandhalten. Diese Broschüre behandelt die vom Österr. Verband für Elektrotechnik heraus- gegebene Richtlinie ÖVE R2 „Errichtung von Alarmanlagen“ und soll dem Anwen-der und interessierten Personen die wichtigsten Informationen über den Inhalt inKurzform darstellen. Damit das Heim richtig geschützt werden kann, wurde die Richtlinie 2 für den Alarmanlagenerrichter und Anwender im Privat- und Gewerbebereich geschaffen. Es ist daher wichtig und notwendig, dass die Anlage dieser Richtlinie entspricht. Die Richtlinie ist beim ÖVE erhältlich. Wer darf in Österreich Alarmanlagenerrichten?

________________________________________________ Seite 3 __________________________________________________ Sie ist die normative Grundlage für die Installation von Einbruchmeldeanlagen und beschreibt die dafür notwendigen Voraussetzungen: • Abkürzungen, Begriffe und Klassifizierung • Projektierung, Überwachungsmaßnahmen, • Scharf-Unscharfschaltung, Alarmierung , Verschlussüberwachung, Siche-rungsbereiche, • Leitungen, Energieversorgung, Kommunikation, Melder und deren Eigen-schaften, Funkübertragung, etc. • Bei Fertigstellung: Probebetrieb, Installationsattest, Instandhaltung, Über-gabe • ANHÄNGE: Gefahrenanalyse, Risikogruppen, Installationsattest, Protokoll-buch, Pflichten des Betreibers. • ZERTIFIKATE: Für R2-Anlagen muss es ein Zertifikat gem. ÖVEEN 50 131-1 oder vom VdS geben. Was beinhaltet die R2?

________________________________________________ Seite 4 __________________________________________________ 1 Alarmzentrale: Steuerung, Notstromversorgung Datenverarbeitung. Meldungs- weiterleitung 2 Bedienteil: Bedienung und Programmierfunktion Zu-trittsfunktion, Überfallcode,Rückmeldung von Ereignis-sen, Auslesen des Speichersetc. 3 Melder: diese dienen zur Erkennung von Ereignis-sen wie Bewegung, Öffnung,Beschädigung etc. im ge-schützten Bereich und mel-den an die Alarmzentrale 4 Rauchmelder, Wasser- melder, Gasmelder sind alsSonderfunktion in der Anlage verwendbar 5 Fernbedienung: Handsender für Funkanlagen zur Scharf-/Unscharfschaltung 6 Videoüberwachung: Bildspeicher, Bewegungserkennung. (Zusatzeinrichtung) 7 Internsignalgeber: Innensirene im geschützten Bereich für Alarmierung bei scharfgeschalteter Anlage. 8 Externsignalgeber: Außensirene mit Blitzlicht zur Alarmierung bei gesamt scharfgeschaltener Anlage (alle Melder aktiv). FERNALARMIERUNG: Wähl- und Ansagegerät, GSM-Modul, Router für Inter- netübertragung. Dienen zur Weiterleitung an eine hilfeleistende Stelle z.B.: Wach-dienst, Polizei, Besitzer und sonstige Personen, welche an der Schadensbegren-zung interessiert sind. Eine Alarmanlage besteht aus:

________________________________________________ Seite 5 __________________________________________________ Kabelgebundene verdrahtete Anlagen, d.h. es gibt Drahtverbin-dung zwischen allen Geräten derAlarmanlage VORTEIL: Geringe Störanfälligkeit, große Auswahl an geprüften Produk-ten (z.B.: VDS), große Sabotagesi-cherheit, Netzversorgung und Not-stromakku für alle Komponenten NACHTEIL: Erhöhter Installations- aufwand, Leitungsverlegung, Verroh-rung. Funkanlagen, diese funktionie- ren DRAHTLOS mit Ausnahme derExternsignalgeber VORTEIL: Keine Verkabelung mit Ausnahme der Externsignalgeber und even- tuell Netzanschluss. Bedienung mit Handsender und Codebedienteil möglich.Notruf und Überfalltaster können mitgenommen werden und sind immer griffbereit. NACHTEIL: Funkstörung ist möglich, Reichweiten der Signalübertragung kön- nen eingeschränkt sein. Batterien müssen regelmäßig erneuert werden (Kostenfak-tor). Hybridanlagen (eine KOMBINATION von verdrahteten und Funkgeräten). V O R T E I L : Durch die Kombi-nation beider Ty-pen ist eine we-sentliche Aus-fallssicherheit ge-geben. NAC HT EI L: Erhöhter Installa-tionsaufwand undPreis. Welche Alarmanlagen gibt es?

________________________________________________ Seite 6 __________________________________________________ Die wesentlichen Schritte sind: Risiko- und Gefahrenanalyse Bei einem Sicherheitskonzept sind ALLE Risken zu bewerten. Nach der Risko analyse werden die Sicherungsmaßnahmen dargestellt wie Organisatorische Sicherheit Bauliche Sicherheit Technische Sicherheit Versicherungen Restrisiko Organisatorische Maßnahmen zur Umsetzung des Sicherheitskonzeptes (Zu- trittsregelung, Wartung etc.) Projektierung Einbruchmeldeanlage Die Wahrscheinlichkeit eines Einbruchs ist abhängig vom zu schützenden Ei- gentum 1 Beurteilung der Wertgegenstände, objektive Bedeutung 2 Beurteilung der Wertgegenstände subjektive Bedeutung 3 Täterprofil 4 Gelände- bzw. Hausumgebung 5 Soziale Umgebung 6 Gebäudebenützung 7 Gebäudeeigenschaften 8 Einfluss der Nachbarschaft Wichtig ist die objektive Beurteilung und Projektierung Was ist vor der Bestellung einerEinbruchmeldeanlage zu tun?

________________________________________________ Seite 7 __________________________________________________ • Privatstandard • Gewerbestandard • Werteschutz • Hochsicherheit • Überfall Diese Klassenbezeichnungen definieren den Einsatzbereich und Verwendungs- zweck von Alarmanlagen. Für den Normalfall treffen folgende Klassen und Kurzbezeichnungen zu: Privat -Standard - PS Diese Einbruchmeldeanlagen (EMA) verfügen über einen einfachen Schutz ge- gen Überwindungsversuche im scharfen Zustand. Es wird angenommen, dass Tätergeringe Kenntnisse über EMA haben und nur begrenzt über leicht zugänglicheWerkzeuge verfügen. Vorzugsweise Anwendung in Wohnungen und Einfamilien-häusern. Gewerbestandard-Nieder - GS-N Diese Einbruchmeldeanlagen verfügen über einen mittleren Schutz gegen Über- windungsversuche im scharfen und unscharfen Zustand. Es wird angenommen,dass Täter begrenzte Kenntnisse über EMA haben und nur begrenzt über leichtzugängliche Werkzeuge verfügen. Sicherheitsrelevante Funktionen werden weit-gehend überwacht. Primär für Handels-, Gewerbe- und Produktionsbetriebe mitgeringem Risiko sowie ohne erforderlichen erhöhten Werteschutz. Die nachstehenden Klassen sind in der R2 beschrieben, kommen aber für Wohnbereiche nur in begründeten Fällen zur Anwendung: Gewerbestandard-Hoch- GS-H, Werteschutz - WS und Hochsicherheit - HS. Daher werden die Klassen GS-H, Werteschutz und Hochsicherheit in dieser Broschüre nicht behandelt. Sollten Sie einen Bedarf an solchen Anlagen haben,wenden Sie sich bitte an einen Errichter Ihres Vertrauens, der Ihnen nach Erstel-lung eines Sicherheitskonzeptes genauere Details nennen kann. Klassifizierung der Einbruchmeldeanlagen:

________________________________________________ Seite 8 __________________________________________________ Privat Standard - PS Anlage Diese besteht in der Regel aus: Alarmzentrale,eigenversorgter Außensirene oderzwei nicht eigenversorgte Außensirenen.Innensireneoptional Telefonwählgerät(TWG) Die Scharfschaltung erfolgt durch ; Code (geistig) oderSchlüsselschalter (materiell)optional berührungslos mit Karte, Chip etc. Mindestabsicherung: Bewegungsmelder sowie ein Türkontakt bei der Scharfschalteeinrichtung.Optional Außenhautschutz komplett (Öffnen + Durchstieg) Erhöhte Sicherheit: Tresorsicherung mit BewegungsmelderBilder, Kunstgegenstände, Einzelobjekte mit Bewegungsmelder oderBildermeldern Gewerbestandard Nieder - GS-N Anlage Zusätzlich zu der Ausrüstung der PS Anlage werden schwerpunktmäßige Absi- cherungen eingesetzt. Alle Zugänge sind auf „Öffnen“ zu überwachen Erhöhte Sicherheit wie oben. Anzuwendende Standards:

________________________________________________ Seite 9 __________________________________________________ Wichtig ist die Definition der Aufgabenstellung und die Beachtung aller objekt- spezifischen Besonderheiten, die Planung unter Berücksichtigung der Kundenan-forderungen. Zu planen ist die frühzeitige Gefahrenerkennung und die zuverlässigeAlarmgabe. Nach der fachgerechten Montage erfolgt die Einweisung in die Bedie-nung der Anlage, die Übergabe einer Anlagenbeschreibung und einer verständli-chen Bedienungsanleitung. Hier ist die einfache Bedienung für den Kunden wich-tig. Die Realisierung eines hohen Widerstandszeitwertes (die Zeit, welche ein Ein-brecher zur Überwindung einer Sicherheitseinrichtung benötigt) der Absicherungsowie eine regelmäßige Instandhaltung (Inspektion und Wartung usw.) sollte eineSelbstverständlichkeit sein. Anhand eines Grundrissplans werden die Überwachungspositionen und Gerä- teplazierung festgestellt. Z.B: Wie soll mein Hab und Gut abgesichert werden?

________________________________________________ Seite 10 __________________________________________________ Dabei werden zusätzlich Überfallmelder und optional Bildaufzeichnungssyste- me, unter Berücksichtigung des Datenschutzgesetzes in der jeweils gültigen Fas-sung, gefordert. Bei Auslösung eines Überfallalarms darf grundsätzlich kein lauter Alarm ausge- löst werden, vorhandene optische/akustische Anzeigen, sowie sonstige gleichbe-deutende Anzeigen, dürfen für einen Täter nicht wahrnehmbar sein. Die Bildaufzeichnung, sofern vorhanden, muss bei Betätigung der Überfallmel- der grundsätzlich angesteuert werden, falls diese nicht bereits durch Permanent-aufzeichnung aktiv ist. Dokumentation Keine Anlage darf ohne Installationsattest übergeben werden! ÖVE R 2 Anhang D „Installationsattest“ - normativ“ Das Attest ist nur gültig mit einer aufgeklebten gültigen Vignette! Erweiterung der Anlage auf Überfallsicherung:

________________________________________________ Seite 11 __________________________________________________ Wartung ist notwendig und wichtig! Es sind Wartungsintervalle festzulegen und die durchgeführten Wartungen im Protokoll- oder Wartungsbuch festzuhalten. ÖVE R2 Anhang F „Protokollbuch“ Folgende inhaltliche Angaben müssen enthalten sein: Daten des Errichters: Adressdaten, Kornmunikationsdaten, Ansprechperson, Zertifizierung. Daten des Betreibers: Adressdaten, Anlagenort, eingewiesene Personen, Hilfe leistende Stelle incl. Adress- und Kommunikationsdaten. Stammdaten der Anlage: Schutzklassen, Installationsattest, Typ, Übergabe- zeitpunkt, Alarmzählerstand bei Übergabe, Angaben zum Wartungsvertrag. Art der Alarmierung: Externer Alarm, Fernalarm über stehende Verbindungen oder bedarfsgesteuerte Verbindung, eventuell Ersatzweg. Betriebsereignisse: Meldungen, Störungen, Abschaltungen, Wartungen und Schulungen sind durch eingewiesene Personen oder Fachkräfte des Instandhal-ters einzutragen. Wartung und Protokollbuch:

________________________________________________ Seite 12 __________________________________________________ ImpressumMedieninhaber, Herausgeber und Hersteller: Kuratorium für Elektrotechnik. Für den Inhalt verantwortlich: Ing. Ernst Matzke Sitz des Medieninhabers und Anschrift der Redaktion: 1030 Wien, Rudolf-Sallinger-Pl. 1Tel.: 01 / 713 54 68, Fax.: 01 / 712 68 47 Erscheinungsort: Wien, Verlagspostamt 1030 Um eine dauerhafte, einwandfreie Funktion der Sicherheitsanlage zu gewähr- leisten, ist die Mitwirkung des Betreibers unerlässlich. Im Zuge der Übernahme werden dem Betreiber Unterlagen zur Aufbewahrung übergeben. Diese sind im Wesentlichen Anlagenbeschreibungen, Vereinbarungüber erforderliche Steighilfen und sonstige technische Hilfsmittel, Linienverzeich-nisse, Schlüssel, Protokollbuch und dgl. Diese Unterlagen sind gesichert aufzu-bewahren und bei Störungs- oder Wartungseinsätzen dem Alarmanlagentechnikerzu übergeben Der Betreiber hat sicherzustellen, dass alle befugten Personen laufend hin- sichtlich Bedienung der Anlage geschult werden. Diese Schulungen sind im Pro-tokollbuch einzutragen. Es ist sinnvoll, dem Anlagenbetreiber ein Exemplar des Anhangs zu überge- ben. Abschließend ein paar gute Ratschläge: Die Errichter der Anlage, die jeweiligen Landesinnungen der Elektrotechniker - Berufsgruppe der Errichter von Alarmanlagen und das Kuratorium für Elektrotech-nik geben gerne weitere Auskünfte, falls noch Fragen auftreten sollten. Falls die Versicherung für die Verwendung der Alarmanlage Rabatte gibt, sollte man sich an die im Versicherungsvertrag genannten Bedingungen halten! Die Berechnung des Polizeieinsatzes (Blaulichtsteuer) kann vermieden wer- den, wenn vor Wartungs- oder Reparaturarbeiten die zuständige Polizeidienststel-le informiert wird. Nie vergessen, dass eine scharfe Anlage die Immobilie schützt,unachtsames Eintreten löst einen Alarm aus! ÖVE R 2 - Anhang G „Pflichten des Betreibers“: