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Energieeffiziente Strassenbeleuchtung

Energieeffiziente Strassenbeleuchtung

Energie-eff iziente Straßenbeleuchtung praktisch umsetzen Sanierung der Straßenbeleuchtung Lampen, Leuchten, Lichtmanagement LED Wirtschaftlichkeit & Contracting Planungsgrundlagen Beispiele Energie-eff iziente Straßenbeleuchtung

2 Bildnachweis: Philips, OSRAM Opto Semiconductors GmbH, OÖ Energiesparverband Quellen: Lichttechnische Gesellschaft Österreichs (LTG); Land OÖ, Abt. Straßenbau; Amt der NÖ Landesregierung, Geschäftsstelle für Energiewirtschaft; Lebensministerium; www.licht.de; Energieinstitut Vorarlberg; Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit Diese Broschüre wurde sorgfältig erstellt, jede Haftung für die Angaben wird jedoch ausgeschlossen. 3 Energie-eff iziente Straßenbeleuchtung 4 Energie-eff iziente Straßenbeleuchtung praktisch umsetzen 6 Sanierung der Straßenbeleuchtung 8 Wichtige Komponenten der Straßenbeleuchtung 12 LED-Straßenbeleuchtung 14 Wirtschaftlichkeit & Finanzierung 16 Energie-Contracting 17 Planungsgrundlagen 18 Licht & Naturschutzaspekte 19 Beispiele 23 Begriffe Inhalt

3 Die Straßenbeleuchtung muss unterschiedliche Interessen, Anforderungen, Wünsche und Bedürfnisse erfüllen und zugleich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der öffentlichen Haushalte berücksichtigen. Die Güte und Qualität einer normgerecht ausgeführten Straßenbeleuchtung steigert die Wohnqualität und die Zufriedenheit der Bürger/innen. Sie schützt die Umwelt durch Vermeidung von Lichtimmissionen, hilft Energie zu sparen und gewährleistet die persönliche Sicherheit der Anrainer/innen. Sie dient dem Schutz des Eigentums und bewahrt vor Unfällen. Die Straßenbeleuchtung ist für bis zu 45 % der gesamten Stromkosten einer durchschnittlichen Gemeinde ver- antwortlich und stellt damit einen wichtigen Kostenfaktor in der Gemeinde dar. Neben den Kosten ist auch die Betriebssicherheit ein wichtiges Thema, denn mit dem Betrieb der Straßenbeleuchtungsanlage hängen auch haftungsrechtliche Fragen zusammen. Bereits mit der heute verfügbaren Technik kann der Energieverbrauch der Straßenbeleuchtung um mehr als 50 % gesenkt werden. Zwar ist eine moderne, energiesparende Straßenbeleuchtung in der Anschaffung zumeist teurer, auf längere Sicht werden aber damit die Betriebskosten erheblich gesenkt. Zudem wird in der Regel auch die Lichtqualität deutlich verbessert. Jedenfalls lohnt sich der Umstieg, wenn ohnehin Maßnahmen anstehen. Aber auch wenn die Straßenbeleuchtung nicht komplett ausgetauscht bzw. neu errichtet werden soll, gibt es Möglichkeiten, Strom zu sparen und die Beleuchtungssituation zu verbessern. Eine wichtige Neuerung im Bereich der Straßenbeleuchtung bringt die EU-Verordnung Nr. 245/2009, durch die ineffiziente Beleuchtungstechnologien ab 2012 schrittweise vom Markt genommen werden. Dies betrifft vor allem “Quecksilberdampf-Hochdrucklampen“ und “Natriumdampf-Hochdruck-Plug-in-Lampen“. Diese Broschüre informiert über: Wie kann effiziente Straßenbeleuchtung praktisch umgesetzt werden? Was tun bei einer anstehenden Sanierung? Was sind die wichtigsten Komponenten der Straßenbeleuchtung (Lampen, Leuchten, Lichtmanagement)? Was können LEDs schon heute in der Straßenbeleuchtung? Wie steht es um Wirtschaftlichkeit & Finanzierung? Was ist normgerechte Beleuchtung? (wichtige Normen und gesetzliche Vorgaben, “Ausphasen“ von ineffizienten Beleuchtungsmitteln) Licht & Naturschutzaspekte Energie-eff iziente Straßenbeleuchtung Folgende Kennzeichnung unterstützt das Auffinden von Informationen: Gemeinden, die eine Sanierung der Straßenbeleuchtung beabsichtigen S Sanierung V Verbesserung Gemeinden, die die bestehende Straßenbeleuchtung verbessern, aber nur wenig investieren können N Neuerrichtung Gemeinden, die eine Neuerrichtung (Erweiterung der Straßenbeleuchtung) beabsichtigen

4 Nehmen Sie sich Zeit für eine gute Vorbereitung und Planung. Das Planungsziel ist, eine Straßenbeleuchtungs- anlage so zu gestalten, dass die Energie- und Wartungskosten verringert werden, die Gütekriterien den Normen entsprechen und die Sicherheit gewährleistet ist. 1. Schritt: Aufnahme des Ist-Zustandes der Beleuchtungsanlage Beginnen Sie zunächst mit einer Erhebung des Ist-Zustandes: Energie-eff iziente Straßen- beleuchtung praktisch umsetzen N Neuerrichtung S Sanierung V Verbesserung Messung: Punktuelle Messung der Beleuchtungsstärke oder der Leuchtdichte Spannungsmessung am Einspeisepunkt und am Ende des Stranges Strommessung an den einzelnen Strängen Überprüfung der elektrotechnischen Schutzmaßnahmen nach ÖVE/ÖNORM Betriebskosten: Energieverbrauch und Wartungskosten aufgeteilt auf die verschiedenen Bereiche (Straßenzüge) der Anlage Energieverteilung: Zuordnung der einzelnen Lichtpunkte zu den Einspeisepunkten Verkabelungsplan mit Querschnitt und Leiteranzahl Dokumentation der Verteilereinbauten und deren Zustand Dokumentation der elektrotechnischen Schutzmaßnahmen Erhebung der Lichtpunkte: Folgende Daten sollten für jeden Lichtpunkt aufgenommen werden. Die gleichzeitige Erhebung des Leuch- ten- und Mastzustandes ist zu empfehlen. Beispiel Lichtpunkterhebung einer Gemeinde Nr. Baujahr Standort Lichtpunkthöhe Lampentyp Lampenleistung Zustand Mast/Tragwerk Leuchte 1 2 ... 1985 2008 ... Musterstr. Nr. 3 Dorfplatz Nr. 11 ... 10 m 8 m ... TL HQL ... 72 W 50 W ... 2 1 ... 4 1 ... Diese Tabelle stellt ein Beispiel dar und kann natürlich beliebig erweitert werden. Zonierung der beleuchteten Straßen nach: Straßennutzung (Hauptstraße, Wohnstraße, …) Konfliktzonen (Kreuzungsbereich, Schutzweg, Kreisverkehr, …) Straßenlänge

5 Je älter eine Leuchte ist, desto weniger sinnvoll ist meist deren Umrüstung auf moderne Leuchtmittel, da passende Vorschaltgeräte zumeist nicht kostengünstig erhältlich sind und eine Verbesserung der Effizienz durch die bestehende Lichtlenkung nicht gegeben ist. Auch hinsichtlich der Wartungskosten (Reinigung, Dichtheit, Störungsanfälligkeit u. v. m.) wird bei einer Umrüstung zumeist keine Verbesserung und somit keine langfristige Kostensenkung erreicht. In der Praxis hat sich gezeigt, dass aufgrund der jüngsten technologischen Entwicklungen bei Lichtpunk- ten mit einem Alter über 15 Jahren in den meisten Fällen einem Tausch der Leuchte gegenüber einer reinen Umrüstung auf effiziente Leuchtmittel der Vorzug zu geben ist. Bei der Neugestaltung eines Straßenzuges sollten einheitliche Leuchten (Type/Leuchtmittel) zum Einsatz kommen. Durch diese einheitliche Gestaltung sinkt der Instandhaltungsaufwand und die Leuchtmittel können später mit einem Gruppentausch erneuert werden. 2. Schritt: Erhebung der wichtigsten Maßnahmen Lichtpunkte, von denen eine Gefährdung ausgeht, sowie offensichtlich unzureichend beleuchtete Konflikt- zonen sollten jedenfalls an erster Stelle auf der Maßnahmenliste stehen. Beurteilungskriterien können beispielsweise sein: Zustand (Mast, Leuchte, Alter, …) Konfliktzonen (Schutzweg, Kreuzungsbereiche, …) Schutzmaßnahme unzureichend (Schutzerdung) Wartungsaufwand (hohe Störanfälligkeit, …) Technologie veraltet (EU-Verordnung) Energie-Eff izienz/Energiekosten Synergieeffekte (Straßenerneuerung) Optischer Zustand (Ortsbildgestaltung) Umrüstung oder Tausch – Was ist sinnvoll?

6 Sanierung der Straßenbeleuchtung S Sanierung Wann sollte eine Sanierung überlegt werden? ineffiziente Lampen (z. B. Quecksilberdampf-Hochdrucklampen) sehr alte Leuchten sind im Einsatz (z. B. Kugelleuchten, offene Leuchten), schlechter Wirkungsgrad reparaturbedürftige, nicht funktionsfähige Komponenten schlechte Beleuchtungsqualität hoher Energieverbrauch fehlende Nachtabsenkung Möglichkeiten der Sanierung der Straßenbeleuchtung 1. Plug-in-Lösungen Darunter versteht man den Austausch vorhandener Lampen durch Lampen anderer Technologie (sogenannte “Plug-in-Lampen“), die in der bestehenden Leuchte betrieben werden (Fassung, Vorschaltgerät, Reflektor bleiben unverändert). Vorteile: preisgünstig, einfach Nachteile: geringere Energieeinsparung Beispiel Plug-in-Lösung Ersatz einer 125 W Quecksilberdampf-Hochdrucklampe durch 110 W Plug-in-Natriumdampf- Hochdrucklampe Energieeinsparung von nur ca. 10 % gelbes statt weißem Licht ev. veränderte Lichtverteilung ev. Verlust der Typengenehmigung (Prüfzeichen) der Leuchte (Haftungsfragen) – sich bei Lieferanten versichern, dass die Lösung rechtlich zulässig ist 2. Umrüsten Beim Umrüsten wird neben dem Einsatz einer energie-eff izienten Lampe auch die Elektronik in der Leuchte aus- getauscht, so dass diese beiden ideal aufeinander abgestimmt sind. Sockel und Reflektor bleiben unverändert. Vorteile: deutlich höhere Energie-Eff izienz gegenüber Plug-in-Lampen Nachteile: Lampe und Leuchte sind nicht aufeinander abgestimmt Beispiel Umrüsten Ersatz einer 125 W Quecksilberdampf-Hochdrucklampe durch 70 W Natriumdampf-Hoch- drucklampe und Anpassung der Elektronik (Vorschaltgeräte) in der Leuchte Energieeinsparung von ca. 40 % gelbes statt weißem Licht ev. veränderte Lichtverteilung ev. Verlust der Typengenehmigung (Prüfzeichen) der Leuchte (Haftungsfragen) – sich bei Lieferanten versichern, dass die Lösung rechtlich zulässig ist

7 3. Komplette Erneuerung der Leuchten Die beste technische Lösung ist eine komplette Erneuerung der Leuchte (inkl. Vorschaltgerät, Reflektor und Lam- pe). Auch wenn höhere Anschaffungskosten anfallen, garantiert der Tausch nachhaltig die beste Lichtausbeute und höchste Energie-Eff izienz. Vorteile: hohe Energie-Eff izienz, aufeinander abgestimmte Komponenten Nachteile: hohe Investitionskosten, Ersatzbeschaffung sicherstellen Beispiele für eine Erneuerung mit LEDs siehe Seite 15. Alle Komponenten sind wichtig Nicht nur die Einzelkomponenten einer Leuchte müssen hohen Ansprüchen genügen. Erst das Zusammenspiel von Reflektor, Lampe, Vorschaltgerät und lichttechnischer Leuchtenabdeckung ist entscheidend für eine richtige Lichtqualität und hohe Effizienz. Alle Komponenten müssen optimal aufeinander abgestimmt sein. Elektronische Vorschaltgeräte (EVGs): Ein Vorschaltgerät wird zum Betrieb einer Gasentladungslampe benötigt. EVGs minimieren die Verlust leistung, steigern die Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit der Straßenbeleuchtung. Moderne Reflektortechnik: Dadurch wird das Licht dahin gelenkt, wo es gebraucht wird: auf die Straße und den Gehweg. Streulicht und Blendung werden reduziert, die Energie-Eff izienz wird gesteigert und auch der Insektenanflug kann bei hoher Beleuchtungsqualität vermindert werden. Beispiel Komplette Erneuerung der Leuchten Ersatz einer 125 W Quecksilberdampf-Hochdrucklampe durch 35 W Halogen- Metalldampflampe 70 % Energieeinsparung weißes Licht Optimierung der Lichtlenkung teure Variante Berücksichtigung der ökologischen und ökonomischen Anforderungen

8 Wichtig für den niedrigen Stromverbrauch und das gute Funktionieren ist ein Zusammenspiel aller Komponen- ten der Beleuchtungsanlage, wozu im Wesentlichen die Lampe, die Leuchte und das Lichtmanagement zählen. 1. Lampen Herzstück der Straßenbeleuchtung sind effiziente Lampen. Wichtige Kriterien zur Beurteilung der Qualität und Effizienz der Lampen sind unter anderem: Lichtausbeute: angegeben in Lumen pro Watt, sagt aus, wie effizient elektrische Energie in Licht umgewandelt wird Lebensdauer: Eine lange Lebensdauer ist gerade bei der Straßenbeleuchtung wichtig, auch um die Wartungskosten gering zu halten. Achten Sie hier genau auf die Herstellerangaben und die garantierte Lebensdauer. Farbwiedergabe: Farbwiedergabe-Index [Ra] drückt die Qualität der Farbwiedergabe aus, bester Wert ist 100 Folgende Lampentypen sind für die Straßenbeleuchtung derzeit empfehlenswert: Lampentyp Lichtfarbe, Farb- wiedergabe [Ra] Lichtausbeute [lm/W] Lebensdauer [h] Vorteile/Nachteile Natriumdampf- Hochdrucklampen gelbes Licht Ra: 20 – 40 90 – 150 bis 16.000 ökologische Vorteile verringerter Insektenanflug hohe Effizienz schlechte Farbwahrnehmung Halogen-Metall- dampflampen weißes Licht Ra: 80 – 90 80 – 110 8.000 – 12.000 gute Farbwahrnehmung warmweiße Lichtfarbe für verrin- gerten Insektenanflug z. B. 3.000 K) derzeit noch relativ teuer ... mit Keramik- technologie weißes Licht Ra: 80 – 90 110 16.000 LED weißes Licht, auch andere Farben möglich Ra: 60 – 90 60 – 110 50.000 effiziente Zukunftstechnologie kein UV/IR-Anteil lange Lebensdauer noch keine Langzeiterfahrungen Leuchtstofflampen weißes Licht Ra: 80 – 90 67 – 110 18.000 preisgünstig lange Lebensdauer temperaturabhängig begrenzte Möglichkeiten zur Lichtlenkung schlechte Anlagenwirkungsgrade Kompaktleuchtstoff- lampen weißes Licht Ra: 85 50 – 84 6.000 – 12.000 Wichtige Komponenten der Straßenbeleuchtung N Neuerrichtung S Sanierung In Zukunft wird die Lebensdauer von Lampen im Wesentlichen durch folgende 2 Faktoren ausgedrückt: Lampenlichtstromerhalt (Lamp Lumen Maintenance Factor, LLMF), sagt aus, wie hoch der Anteil des ursprünglichen Lichtstromes nach einer bestimmten Betriebsdauer ist) Lampenüberlebensfaktor (Lamp Survival Factor, LSF), sagt aus, welcher Prozentsatz an Lampen nach einer bestimmten Betriebsdauer noch funktioniert

9 Folgende Empfehlungen dazu sind in der EU-Verordnung 245/2009 enthalten: Unverbindliche Werte für LLMF und LSF von Lampen zur Straßenbeleuchtung (Referenzniveau) Betriebsstunden 2.000 4.000 8.000 16.000 LLMF 0,98 0,97 0,95 0,92 LSF 0,99 0,98 0,95 0,92 “Ausphasen“ von ineffizienter Beleuchtung Ausphasen bedeutet, dass die Produktgruppe nicht mehr in Verkehr gebracht werden darf, da sie bestimmte Kriterien nicht erfüllt. Folgende Auslaufphasen sind im Wesentlichen vorgesehen: 2012 Ausphasen von T12 (38 mm) Leuchtstofflampen (“dicke Leuchtstofflampen“) Natriumdampf-Hochdrucklampen und Halogen-Metalldampflampen müssen bestimmte Effizienzkriterien erfüllen 2015 Ausphasen von Quecksilberdampf-Hochdrucklampen und Natriumdampf-Hochdruck-Plug-in-Lampen (oft als Ersatz für Quecksilberdampf-Hochdrucklampen beworben) 2017 höhere Anforderungen an Halogen-Metalldampflampen Ausphasen konventioneller magnetischer Vorschaltgeräten. Nur mehr elektronische Vorschaltgeräte (EVG) zugelassen Weitere Details siehe EU-Verordnung 245/2009

10 Ausführung der Leuchten: Achten Sie auf gute Qualität, um die laufenden Betriebskosten niedrig halten zu können: - tragende Teile der Leuchte aus korrosionsgeschütztem Metall (längere Lebensdauer) - Gehäuse aus Aluminium-Druckguss ermöglichen eine höhere Schutzart und eine lange Lebensdauer - Schutzart mind. IP 65 bietet einen verbesserten Schutz gegen Eindringen von Staub und Feuchtigkeit - verstellbare Lichtlenkoptik ermöglicht das Lenken des Lichtes angepasst an den Aufstellungsort - liegende Leuchtmittel ermöglichen eine hohe Gesamteffizienz der Leuchte - Schutzklasse II gewährleistet die doppelte Isolierung spannungsführender Teile - werkzeugloses Öffnen der Leuchte erleichtert die Instandhaltungsarbeiten - Verfügbarkeit von Ersatzteilen - automatische Unterbrechung der Spannungsversorgung beim Öffnen der Leuchte befugt auch “Laien“ (Def. nach ÖNORM EN 50110) zum Tausch der Leuchtmittel - ENEC Prüfzeichen (früher ÖVE-Prüfzeichen) - CE-Kennzeichnung Wartung: Die Wartungsfreundlichkeit der Leuchten ist ein wichtiges Entscheidungskriterium: - einfacher Lampenwechsel in großen Höhen - hohe Lebensdauer - geringe Verschmutzung der Leuchte durch hohe Schutzart (Abkapselung) Leuchten-Betriebswirkungsgrad: Der Leuchten-Betriebswirkungsgrad beschreibt, wie effektiv eine Leuchte das Licht einer Lampe verteilt. Er besagt, wie viel Prozent des Lichtstroms der Lampen aus einer Leuchte austritt. Mit unterschiedlicher Lam- penbestückung und entsprechenden Reflektoren und lichtlenkenden Elementen kann der Wirkungsgrad beeinflusst werden. 2. Leuchten Die Leuchte, die die Lampen und deren Betriebsmittel beinhaltet, hat die Aufgabe, das Licht zu lenken und erfüllt auch eine gestalterische Funktion. Worauf ist bei effizienten Leuchten zu achten? Lichtstärkeverteilung Beschreibt die räumliche Verteilung der Lichtstärke. An Hand der Licht stärkeverteilungskurve (LVK) kann die Form und Symmetrie der Lichtstärkeverteilung abgelesen werden. Die LVK dient als Grundlage für die Planung. Der Anteil des Lichts, das bei optimal installierten Leuchten oberhalb der Horizontalen abgestrahlt wird, sollte auf die Werte lt. EU-Verordnung 245/2009 begrenzt werden.

11 3. Lichtmanagement Moderne Beleuchtungstechnik sorgt dafür, dass das richtige Licht zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Menge zur Verfügung steht. Mit einem intelligenten Lichtmanagementsystem kann eine effiziente, indi- viduelle und bedarfsgerechte Beleuchtung von Straßen, Plätzen, Fußgän- gerzonen oder Parkanlagen realisiert werden. Das Lichtmanagement erlaubt neben der aktiven Steuerung der Beleuchtungsanlagen auch die laufende Überwachung der Betriebszustände, zum Beispiel Lampenausfälle und eine automatisierte Verbrauchserfassung. Damit wird ein kontinuierliches Energie-Monitoring möglich. Modernes Lichtmanagement braucht elektronische Betriebsgeräte: Komponenten wie Vorschaltgeräte oder Sen- soren übernehmen das Steuern und Regeln der Beleuchtung und sorgen für bedarfsgerechtes Licht. Mit der Steu- erung der Ein- und Ausschaltzeitpunkte der Beleuchtungsanlage wird eine dem aktuellen Bedarf angepasste Nutzung gewährleistet. Nachtabsenkung Eine Nachtabsenkung bzw. reduzierte Beleuchtung in wenig befahrenen Zeiten steht nicht im Widerspruch zur normgerechten Beleuchtung und ist in der ÖNORM O 1053 geregelt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten der reduzierten Beleuchtung in den Nachtstunden: Jede zweite Leuchte abschalten: Es wird in etwa jede 2. Leuchte abgeschaltet. Hiermit können ca. 20 – 25 % der Energie bzw. der Energiekosten übers ganze Jahr eingespart werden. Allerdings leidet die Qualität der Beleuchtung stark darunter, da die Gleichmäßigkeit der Beleuchtung beträchtlich abnimmt. Damit ist das sub- jektive Sicherheitsgefühl eines Fußgängers nicht mehr gegeben. Die Leuchtmittel in einem Straßenzug werden nicht gleichmäßig abgenutzt. Grafik: SITECO Jedes zweite Leuchtmittel abschalten: In jede Leuchte werden zwei statt einem Leuchtmittel einge- baut. Bei der Teilnachtschaltung wird ein Leuchtmittel abgeschaltet. Das gesamte Beleuchtungsniveau wird um 50 % reduziert, dabei bleiben aber die Lichtpunkte erhalten. Einsparmöglichkeit ca. 20 – 25 % übers ganze Jahr. Die beiden Leuchtmittel in einer Leuchte werden allerdings nicht mehr gleichmäßig abgenutzt und der Wartungsaufwand steigt. Mit Hilfe einer Wechselschaltung (jede Nacht wechselt das Leuchtmittel, das im Teilnachtbetrieb angeschaltet wird) kann dies um gangen werden. Spannungsabsenkung: Im Verteiler wird ein Regelgerät eingebaut, das die Spannung während der Teilnachtschaltung im ganzen Versorgungszweig reduziert. Bei den einzelnen Straßenleuchten ist kein Ein- griff notwendig. Werden Systeme eingesetzt, die die Versorgungsspannung reduzieren, sollte darauf geachtet werden, dass die Beleuchtung nicht den Wartungswert unterschreitet. Die Leistungseinsparung nimmt mit der Brenndauer der Lampen ab. Die Spannungsreduktion muss auf die letzte Leuchte abgestimmt sein. Lichtregelgeräte: Mittels Lichtregelgeräten kann die Straßenbeleuchtung flexibel an unterschiedliche Bedingungen angepasst werden. Licht kann auch je nach Tageszeit, Wetterlage oder Verkehrsaufkommen sensor- gesteuert gedimmt werden. 18: 00 19: 00 20 :00 21:00 22:00 23:00 0:0 0 1:00 2:00 3:00 4:00 5:00 6:00 7:0 0 8:00 E-Werk Wels: Regelbeispiel 120 100 80 60 40 20 0 Ener gie v erbr auch in % 100 % 90 % 90 % 75 % 75 % 22:00 60 % 5:00 6:00 Einsparungspotenzial 15: 00 16: 00 17: 00 18: 00 19: 00 20 :0021:0022:0023:000:0 0 1:002:003:004:005:006:007:0 0 8:009:00 110 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Ener gie v erbr auch in % Absenkung in der verkehrsschwachen Zeit

12 Derzeit sind Natriumdampf-Hochdrucklampen und Metallhalogendampflampen mit Keramikbrenner bevor- zugter Standard für die Straßenbeleuchtung, sie liegen hinsichtlich Preis, Wartungsaufwand und Lichtausbeute meist vorne. Vermehrt wird bereits mit LED-Technik ausgestattete Straßenbeleuchtung eingesetzt. Durch die rasche und stetige Weiterentwicklung im LED-Bereich ist großes Potenzial zu erwarten bzw. schon gegeben. Die Effizienz der LEDs steigt kontinuierlich. Unter Laborbedingungen erreichten weiße LEDs im Frühjahr 2012 eine Energie-Eff izienz von bis zu 150 Lumen/Watt. Im praktischen Betrieb erreichen Straßenleuchten mit LED bis zu ca. 100 lm/W. Im Vergleich erreichen Natriumdampf-Hochdrucklampen Werte von 90 bis 150 lm/W. Eigenschaften der LED: hohe Flexibilität durch an die Beleuchtungsaufgabe individuell angepassten Aufbau exakte Lichtlenkung lange Lebensdauer (LED-Systeme ca. 50.000 Stunden, zum Vergleich: Natriumdampf-Hochdrucklampen ca. 16.000 Stunden) geringer Wartungsaufwand (bis zu zehn Jahre im Gebrauch wartungsfrei) Farbtemperatur des weißen Lichts frei wählbar (exakte Abstufungen möglich) weißes LED-Licht ist technologiebedingt frei von UV- und Infrarotstrahlung dynamische Anpassung des Lichts an die Nutzung (Dimmbarkeit, sofortige on/off-Schaltung) gezielte Lichtlenkung durch punktförmig gerichtetes Licht: Durch die Kleinheit der Lichtaustrittsfläche und durch die technologischen Möglichkeiten (in die LED integrierte Linsen und Spiegel) ist bei der LED meist eine weitaus gezieltere Lichtlenkung möglich, als bei herkömmlichen Leuchtmitteln. Unerwünschtes Streulicht kann deutlich reduziert werden. Technische Voraussetzungen: Einsatz qualitativ hochwertiger Komponenten und deren Abstimmung aufeinander Wichtig ist effektives “Thermomanagement“: Etwa 65 %–80 % der von der LED aufgenommenen elektrischen Leistung wird in Wärme umgewandelt. Auch wenn diese Wärmeverluste deutlich geringer als beispielsweise bei einer Glühlampe sind (ca. 95 % Wärme), müssen diese Wärmeverluste über Kühlflächen vom Halbleiterchip abgeführt werden. Die LED bevorzugt kühle Temperaturen. Je höher die Chiptemperatur ist, desto geringer sind Lichtausbeute und Lebensdauer. Für einen wirtschaftlichen Betrieb ist daher optimales Thermomanagement sehr wichtig. LED-Straßenbeleuchtung N Neuerrichtung S Sanierung

13 S Sanierung Überprüfung der Lichtpunkte: es muss eine normgerechte Beleuchtung sichergestellt sein Lebensdauer der LED und der Leuchten: Hersteller versprechen oft eine Lebensdauer von bis zu 100.000 Betriebsstunden. Wie sich allerdings die Lichtausbeute über die Lebensdauer entwickelt, ist aufgrund der derzeit fehlenden Erfahrungen in der Außenanwendung (Feuchtigkeit, Temperaturschwankungen, Vibrationen) ungewiss. Hier genau auf die Angaben achten und Garantien einfordern. Lichtstromrückgang: LEDs zeigen bei korrektem Betrieb eine extrem niedrige Ausfallsrate. Aber wie bei allen Leuchtmitteln verringert sich die Lichtausbeute im Laufe der Nutzungsdauer (Rückgang bis auf 70 % nach 50.000 Betriebsstunden). Das bedeutet bei normkonformem Betrieb einer Beleuchtungsanlage entweder eine deutliche Überdimensionierung zu Beginn (nicht empfehlenswert) oder die Verwendung einer elektronisch geregelten Lichtstromkompensation, wodurch der ausgesandte Lichtstrom über die Betriebszeit annähernd konstant gehalten wird. modularen Aufbau bevorzugen: manche LED-Module bzw. Elektronikmodule können nicht vom Leuchtenkörper getrennt werden, damit müsste bei einem Defekt die gesamte Leuchte getauscht werden Vermeidung von Blendung: bedingt durch die kleine Lichtaustrittsfläche der LED, tritt an dieser eine extrem hohe Leuchtdichte (bis zu über 10.000.000 cd/m 2 ) auf, weshalb auf die Vermeidung allfälliger Blendung besonders zu achten ist. kaum Streulicht: durch die gezielte Lichtlenkung gibt es meist kaum Streulicht. Auf die Einhaltung der Normvorgaben (z. B. Surroundfaktor zur Umfelderkennung im urbanen Raum) ist jedoch zu achten. Ersatzteilbeschaffung: Im Gegensatz zu konventionellen Entladungslampen fehlt noch eine Normierung für das “Leuchtmittel LED“ (Größe, Stecker, Befestigung, Vorschaltgeräte etc.). Entsprechende Normvorhaben sind derzeit sowohl auf europäischer wie auch internationaler Ebene in Arbeit. Aktuell ist beim Einsatz LED- basierter Leuchten jedenfalls die Verfügbarkeit von Ersatzteilen für die geplante Nutzungsdauer sicherzustellen. Garantie: sind Garantiezeit und Garantiebedingungen genau definiert? Wärmeabfuhr: zu hohe Temperaturen verkürzen die Lebensdauer der Leuchtdiode. Achten Sie auf geeignetes Thermomanagement (Kühlkörper). Wirtschaftlichkeit: Die Wirtschaftlichkeit einer LED-Straßenbeleuchtung hängt stark von der effektiven Lebensdauer der Dioden und der gesamten Leuchte ab. Eine korrekte Berechnung kann erst gemacht werden, wenn diese Parameter bekannt sind. vollständige technische Daten: fordern Sie zusätzlich zu einer Lichtberechnung ein Datenblatt mit folgenden Punkten an: elektrische Leistung, Lichtausbeute, Lichtfarbe, Lebensdauer, Schaltbarkeit und Regel- barkeit der Anlage, Montageanweisungen, Messzertifikat Retrofit-Lösungen: LED-Lampen mit Schraubsockel als Ersatz für herkömmliche Leuchtmittel in konven- tionellen Leuchten sind hinsichtlich Lichtlenkung und Wärmeabfuhr zumeist problematisch. Die Vorteile der LED (wie gezielte Lichtlenkung, hohe Effizienz etc.) werden bei derartigen Lösungen nicht ausgenutzt. Bei Umrüstung bestehender Straßenleuchten auf LED-Technik zu beachten:

14 Wirtschaftlichkeit von LEDs in der Straßenbeleuchtung LEDs erreichen derzeit schon beinahe eine ähnliche Effizienz wie Natriumdampf-Hochdrucklampen oder Metallhalogen-Dampflampen. Eine nennenswerte Energieeinsparung durch Wechsel auf LED ist hier nur bei entsprechend effektivem Betrieb der LED (Lichtlenkung, Dimmung etc.) zu erzielen. Anders verhält es sich beim Wechsel von Quecksilberdampf-Hochdrucklampen auf LED, hier ist eine deutliche Effizienzsteigerung erreichbar. Bei einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung sollten die gesamten Lebenszyklus-Kosten verglichen werden. Den erhöhten Anschaffungskosten einer LED-Beleuchtung stehen die lange Lebensdauer und der geringe Wartungs- aufwand über die Lebensdauer betrachtet gegenüber. Wirtschaftlichkeit & Finanzierung N Neuerrichtung S Sanierung Berechnung der Energieeinsparung Soll der Ersatz einer bestehenden Leuchte ausschließlich über die Energieeinsparung finanziert werden, kann unter Zugrundelegung folgender Konditionen (beispielsweise 15 ct/kWh, 4 % jährliche Verzinsung), bezogen auf die Lebensdauer der LED von 50.000 Stunden (entspricht bei einer Brenndauer von 4.100 h/ Jahr ca. 12 Jahren) von folgender Faustformel ausgegangen werden: Pro Kilowattstunde (kWh) Einsparung können ca. 1,41 Euro investiert werden. Das bedeutet, jede jährlich eingesparte Kilowattstunde bringt, hochgerechnet auf die typische Lebens- dauer der LED (12 Jahre bei 4.100 h/Jahr), eine finanzielle Ersparnis von ca. 1,41 Euro (alle Beträge inkl. USt.). Diese Berechnung geht von einem konstanten Strompreis aus (werden Verzinsung und Strompreis- steigerung gleichgesetzt, liegt der Wert bei 1,8 Euro). Quelle: LTG Beispiel Bei einem Lichtpunkt mit einer alten, unwirtschaftlichen 80 W Quecksilberdampf-Hochdrucklampe (Systemleistung ca. 90 W) wird, unter Beibehaltung der bisherigen Beleuchtungsqualität, die komplette Leuchte durch eine LED-Leuchte mit einer Systemleistung von 24 W ersetzt. Die Energieeinsparung beträgt bei 4.100 Brennstunden 270,60 kWh pro Jahr. Entsprechend der Faustformel ergibt sich daraus innerhalb von 12 Jahren eine finanzielle Einsparung von 380 Euro. Dieser Betrag steht somit – unter der Voraussetzung eines 1:1 Leuchtentausches – bei ausschließlicher Finanzierung durch Energieeinsparung, für Investitionen (pro Leuchte) zur Verfügung. Zudem können eingesparte Wartungskosten, die manchmal beträchtlich sein können und die CO 2 -Reduktion mitbedacht werden. Bei steigenden Strompreisen steigt die Einsparung. Quelle: LTG, LED Revolution in der Lichttechnik?

Der beispielhafte Vergleich zeigt, dass bereits nach fünf Jahren die Gesamtkosten von LEDs geringer sind als die einer herkömmlichen Beleuchtung. Die folgenden Beispiele zeigen, welche Einsparungsmöglichkeiten durchschnittlich erreichbar sind. Hinzu kommt noch die Einsparung durch Lichtmanagement (Nachtabsenkung) und allfällig reduzierte Wartungskosten. Beispiel Energieeinsparung 1: Umrüsten einer Quecksilberdampflampe HQL 80W auf eine Natriumdampflampe NAV 50W: HQL 80W NAV 50W Reduktion Systemleistung in W 90 60 33 % Lichtstrom in lm 3.800 4.400 Jahresenergie in kWh 360 240 Beispiel Energieeinsparung 2: Umrüsten einer Quecksilberdampflampe HQL 80W auf eine LED-Beleuchtung : HQL 80W BGP451 GRN29-2S 740 Reduktion Systemleistung in W 90 29 68 % Lichtstrom in lm 3.800 2.900 Jahresenergie in kWh 360 116 Ein geringerer Lichtstrom reicht aus, da aufgrund der punktgenauen Beleuchtung der LED-Lampe ein höherer Anteil des Lichtstroms die Fahrbahn erreicht Durch Umrüsten von Quecksilberdampflampen auf Natriumdampflampen können etwa 30-40 % an elektrischer Energie eingespart werden. Bei einer Umrüstung auf Halogen-Metalldampflampen kann der Stromverbrauch sogar um bis zu 50 %, bei Wechsel auf LED-Beleuchtung um bis zu 70 % reduziert werden. Nicht berücksichtigt ist hier noch die Einsparung durch eine effiziente Steuerung der Beleuchtung oder eine Teilnachtschaltung. Damit können zusätzlich bis zu ca. 20-30 % an elektrischer Energie eingespart werden. 15 Anschaffungs- und Stromkosten für unterschiedliche Leuchtmittel Quelle: Effiziente Beleuchtungssysteme, Leitfaden für Betriebe und Gemeinden, Lebensministerium Quecksilberdampf- hochdrucklampe Natriumdampf- hochdrucklampe Lichtemittierende Diode (LED) nach 1 Jahr nach 5 Jahren nach 15 Jahren nach 1 Jahr nach 5 Jahren nach 15 Jahren nach 1 Jahr nach 5 Jahren nach 15 Jahren 1000 900 800 700 600 500 400 300 200 100 0 Eur o/Stück 64,26 2,49 321,30 3,73 963,90 12,45 43,84 13,56 214,20 20,34 642,60 67,80 14,43 159,59 67,15 159,59 201,45 319,18 Stromkosten Anschaffungskosten

16 Sanierung von Straßenbeleuchtung ohne Investitionsmittel finanzieren und umsetzen! Beim sogenannten Contracting tätigt ein spezialisiertes Unternehmen (= Contractor) Energie-Investitionen in einer Gemeinde oder einem Unternehmen (= Contracting-Nehmer). Beim Einspar-Contracting, zu dem auch das Straßenbeleuchtungs-Contracting zählt, geht es um die energe- tische Sanierung. Daneben gibt es auch noch das Anlagen-Contracting, das hauptsächlich zur Errichtung von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energie dient. Beim Einspar-Contracting führt der Contractor Energiespar-Maßnahmen durch (z. B. effiziente Beleuchtung), die zu geringeren Energiekosten führen. Aus den erzielten Einsparungen werden die Investitionskosten des Contractors refinanziert. Was bringt Contracting einer Gemeinde? Erfolgsgarantie: der Contractor verpflichtet sich, eine Mindesteinsparung bzw. planbare Energiekosten zu erzielen. Kapital bleibt in der Gemeinde und muss nicht investiert werden, die erzielten Energieeinsparungen kommen – nach Refinanzierung der Investitionen – der Gemeinde zu Gute. Die Gemeinde hat den “ Imagegewinn“ der modernen Straßenbeleuchtung. Arbeitszeit muss nicht für “ betriebsferne“ Themen, wie die Sanierung von Beleuchtungsanlagen verwendet werden. Durch das Contracting profitieren schlussendlich alle: der Auftraggeber, der Contractor und die Umwelt. Daher gibt es auch in Oberösterreich zur Forcierung von Contracting mit dem Energie-Contracting-Programm des Landes ein spezielles Förderprogramm. Fördermöglichkeiten für effiziente Straßenbeleuchtung Energie-Contracting-Programm des Landes OÖ Die Förderung erfolgt in Form eines Zuschusses für das Finanzierungsinstrument Contracting. Die Höhe ist von der Art des Contractings (Anlagen- oder Einspar-Contracting) und der Contracting-Laufzeit abhängig. Die geförderte Contracting-Laufzeit berücksichtigt max. 10 Jahre. Das förderbare Investitionsvolumen muss mind. 50.000 Euro betragen und ist mit 500.000 Euro begrenzt. Der maximale Fördersatz (bezogen auf die Bemessungsgrundlage) beträgt beim Einspar-Contracting 20 %. Details siehe www.energiesparverband.at Energie-Contracting N Neuerrichtung S Sanierung V Verbesserung

17 Was ist normgerechte Beleuchtung? Die Verpflichtung zum Betrieb einer Straßenbeleuchtung ist nicht ausdrücklich gesetzlich geregelt sondern wird vielmehr aus verschiedenen rechtlichen Normen und aus der Rechtsprechung abgeleitet, z. B. Verkehrs- sicherungspflicht gem. §1295 ABGB, Wegehalterhaftung gem. §1319a ABGB, Bauwerkhaftung gem. §1319 ABGB, Straßenverkehrsordnung (§§ 32, 89, 90 StVO). In Bezug auf die Straßenbeleuchtung haftet der Besitzer – sofern er den Betrieb nicht an Fachunternehmen auslagert – auch für die elektrotechnische Sicherheit, insbesondere die Funktion der Schutzmaßnahmen. Wiederkehrende Prüfungen sind erforderlich und ein Anlagenbuch ist zu führen, Details siehe Elektroschutz verordnung. Neben den gesetzlichen Vorgaben sind Normen zu beachten. Sie repräsentieren den Stand der Technik. Nachdem womöglich Haftungsansprüche aufgrund unzureichender Beleuchtung bei Unfällen, Straftaten etc. geltend gemacht werden könnten, ist die Einhaltung der entsprechenden Normen zu empfehlen. Damit die Straßenbeleuchtung normgerecht ausgeführt werden kann, sind vom Beleuchtungsplaner die Beleuchtungsklassen entsprechend den jeweiligen Gegebenheiten auszuwählen. Entsprechend der Einord- nung in verschiedene Klassen kann dann die erforderliche Beleuchtungsstärke lt. Norm festgestellt werden. Besonders zu beachten sind die erhöhten Beleuchtungsanforderungen von Konfliktzonen (z. B. bei Schutz- wegen), geregelt in der ÖNORM O 1051. Wichtige Normen und gesetzliche Vorgaben (ÖNORM) EN 13201 “Straßenbeleuchtung, Teil 1-4“: ist die aktuelle europäische Norm zur “Straßenbeleuchtung“. Sie gibt Empfehlungen zur Planung von Straßen- beleuchtungsanlagen und liefert Grundparameter für die Festlegung der Beleuchtungsklassen (Geschwindig- keit der Hauptnutzer, Nutzertypen, Wetter). Teil 1: Auswahl der Beleuchtungsklassen, Teil 2: Gütemerkmale, Teil 3: Berechnung der Gütemerkmale, Teil 4: Methoden zur Messung ÖNORM O 1051 “Straßenbeleuchtung, Beleuchtung von Konfliktzonen“: ergänzender, nationaler Teil zur EN 13201; regelt die Errichtung von Beleuchtungsanlagen bei Schutzwegen, Radfahrer-Überfahrten, Kreisverkehren, Fahrbahnteilern, Parkplätzen, Kreuzungen und Busbuchten. ÖNORM O 1052 “Lichtimmissionen“: Grenzwerte werden definiert und Wege aufgezeigt um zweckdienliches Licht zu erzeugen und störende Lichteinwirkungen auf den menschlichen Lebensraum und die Umwelt zu vermeiden. ÖNORM O 1053 “Berücksichtigung des situativen Verkehrsflusses“: ergänzender, nationaler Teil zur EN 13201; regelt u.a. unter welchen Voraussetzungen das Lichtniveau oder die Helligkeit einer (normgerechten) Straßenbeleuchtung in der verkehrsarmen Zeit abgesenkt oder reduziert werden kann bzw. darf. ÖNORM EN 12193: Sportstättenbeleuchtung ÖNORM EN 12464-2: Beleuchtung von Arbeitsstätten/Arbeitsplätzen im Freien ÖNORM EN 40: Lichtmasten EU-Verordnung 245/2009: Festlegung von Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung von Leuchtstofflampen ohne eingebautes Vorschaltgerät, Hochdruckentladungslampen sowie Vorschaltgeräte und Leuchten. Die Verordnung enthält Energie-Eff izienz-Anforderungen an Lampen, Vorschaltgeräte und Leuchten für die Straßenbeleuchtung. Planungsgrundlagen N Neuerrichtung S Sanierung

18 Ein Übermaß an Licht – durch Straßenbeleuchtung, durch das Anstrahlen von Gebäuden, durch Werbetafeln oder durch Effektbeleuchtung im Hausgarten – ist für den Naturhaushalt ein störender Faktor. Tiere haben ihren Lebensrhythmus der jeweiligen natürlichen Umgebungsbeleuchtung angepasst und Veränderungen der natürlichen Lichtverhältnisse durch künstliches Licht können somit ökologische Auswirkungen haben. Die Anziehungskraft einer Lichtquelle auf Insekten ist unterschiedlich. Diese hängt sehr vom Lichtspektrum der jeweiligen Lampe ab, das heißt, in welchen Wellenlängen die Lichtquelle strahlt. Die spektrale Empfindlichkeit der Tiere liegt meist im blauen und ultravioletten Bereich. Weißes Licht mit hohen blauen und ultravioletten Anteilen wird von Insekten als viel heller wahrgenommen als von Menschen. Auf die Wellenlängen des Lichts im violetten Bereich reagieren die Facettenaugen der Insekten äußerst empfindlich. Gleichzeitig üben diese die größte Anziehungskraft auf sie aus. Im gelben, orangefarbenen und roten Wellenlängenbereich sind Insekten- augen generell unempfindlicher. LED-Lampen sind relativ insektenfreundlich. Ihr Licht strahlt kaum in jenen Frequenzbereichen, für die Insekten- augen besonders empfindlich sind. Zudem locken LED weniger Insekten an, da sie kein Streulicht in die Umge- bung ausstrahlen. Tipps zur Reduzierung des Einflusses der Beleuchtung auf den Naturhaushalt: Wahl des Standortes der Beleuchtungsanlagen: ökologisch empfindliche Lebensräume wie z. B. Waldränder, Ufer- gebiete von Gewässern oder Wiesen sollten vom Lichtschein nicht erreicht werden. Randbereiche von Siedlungen sowie Übergänge zur freien Landschaft sollten – unter Wahrung von Sicherheitsanforderungen für die Menschen – deutlich weniger ausgeleuchtet werden als zentrale Siedlungsbereiche und Hauptverkehrszonen. Licht soll möglichst direkt nach unten strahlen. Dies gilt auch für das Anstrahlen von historischen Gebäude- fassaden, Denkmälern und Brücken Auf die flächenhafte Ausleuchtung heller Fassaden nach Möglichkeit verzichten Leuchten möglichst niedrig installieren Insektendichte Leuchtengehäuse verwenden Beleuchtungsanlagen nur zu den erforderlichen Zeiten betreiben, jahres- und tageszeitabhängige Schaltungen nutzen Standard-Straßenleuchte trägt ebenfalls zur Lichtverschmutzung bei Abgeschirmte Leuchte geringste Lichtverschmutzung Kugelleuchte größte Lichtverschmutzung Licht & Naturschutzaspekte

19 Altheim im Bezirk Braunau am Inn ist im Energie- bereich bekannt für die Nutzung der Geothermie, die zur Wärmeversorgung und Stromerzeugung dient. Im Bereich der Straßenbeleuchtung suchte die Stadtge- meinde aktiv nach einer energie-eff izienten Lösung. Bei der Neuerrichtung einer Gehwegbeleuchtung wollte man in der Gemeinde Altheim eine Alternative zur den angebotenen Natriumdampflampen. LEDs für die Straßenbeleuchtung waren 2008 noch wenig bekannt und die Stadtgemeinde musste sich darum bemühen, auch Angebote für LED-Module zu bekom- men. Nach der Installation von 3 LED-Musterleuchten mit verschiedenen Lichtstärken auf bestehenden Be- leuchtungsmasten und auf Basis einer Ausschreibung entschloss sich die Stadt gemeinde gegen Natrium- dampflampen und für die LED-Technologie. In einem ersten Schritt wurden rund 100 LED- Lichtpunkte an Gehsteigen entlang der Hauptzu- fahrtsstraße, in einzelnen Siedlungsstraßen und auf einem Parkplatz installiert. Zusätzlich zur Einspa- rung durch die effiziente LED-Beleuchtungslösung wurde auch eine Halbnachtschaltung umgesetzt. Die Leistungsaufnahme während der Nachtstunden (22.30 bis 5.00 Uhr) kann dadurch halbiert werden. In Altheim ist man von der LED-Straßenbeleuchtung überzeugt. Derzeit werden in Siedlungsbereichen 20 Leuchten von Leuchtstoffröhren auf LED-Module um- gerüstet und am Gehweg entlang der Hauptzufahrts- straße weitere 30 LED-Lichtpunkte neu installiert. Beispiel Altheim Ein Vorreiter der LED-Straßenbeleuchtung Technische Daten Lichtfarbe: neutralweiß (4.000 K) Anschlussleistungen: 28 Watt, Halbnacht- absenkung 14 Watt Lichtausbeute: 107 lm/W Lebensdauer: 50.000 h, 10 Jahre Garantie Investitionskosten: 100.000 Euro

20 Beispiel Kremsmünster Hauptstraße als “LED-Teststrecke“ Technische Daten Lichtfarbe: warmweiß (2.400 K) Anschlussleistungen: 30 Watt Beleuchtungsstärke: 10 Lux Lichtausbeute: 100 lm/W Lebensdauer: 40.000 h, 10 Jahre Garantie Die elektrische Straßenbeleuchtung in Kremsmünster geht auf das Jahr 1910 zurück und wurde mit einem Freudenfest am Geburtstag von Kaiser Franz Josef in Betrieb genommen. Seither wurde die Beleuchtung ständig erweitert und erneuert, die Verkabelung stammt jedoch teilweise noch aus den 50er Jahren. 2009 entschloss sich die Marktgemeinde Krems- münster, die Straßenbeleuchtung auf der Hauptstra- ße und auf dem Marktplatz sowie die Weihnachts- beleuchtung auf LED-Technologie umzurüsten. Der Hauptbeweggrund war der Wunsch nach einer Verbesserung der Beleuchtungssituation. Mit der Beleuchtung der Hauptstraße wird der Einsatz von LED-Leuchten getestet und Kenntnisse über die Reak- tionen der Bürger/innen auf die Licht farbe können gewonnen werden. Die gesamte Straßenbeleuchtung der Stadtgemein- de umfasst 900 Leuchten und 1.225 Lichtpunkte. 2010 wurden in einem ersten Projekt 12 Leuchten mit Quecksilberdampf-Hochdruck-Lampen mit einer Lampenleistung von 80 Watt durch 14 LED-Leuchten je 30 Watt getauscht. Durch den Leuchtentausch kam es zu einer spürbaren Beleuchtungsverbesserung von durchschnittlich 1,5 auf 10 Lux bei einer Stromeinspa- rung von 20 %. Weitere LED-Beleuchtungsprojekte sind bereits in Pla- nung, darunter die Straßenbeleuchtung im südlichen Kremsmünster mit 150 Lichtpunkten. Wirtschaftlichkeit Jahresstromverbrauch (vorher): 11.800 kWh Einsparungen/Jahr: - Strom: 2.300 kWh (rund 20 %), - Stromkosten: 220 Euro, - Wartungskosten: 300 Euro (geschätzt) Investitionskosten: 6.700 Euro Amortisationsdauer: 12 Jahre

21 Mauthausen an der Donau liegt am Kreuzungspunkt zweier alter Handelswege und war lange Zeit eine wichtige Mautstelle. Viele Gebäude erinnern noch an den ehemaligen Handelsmarkt, die Straßenbeleuch- tung ist jedoch hochmodern. Im Jahr 2011 stellte die Marktgemeinde die gesamte Straßen beleuchtung (460 Lichtpunkte) auf LED-Tech- nologie um. Die alte Straßenbeleuchtung mit Queck- silberdampflampen war zum Großteil über 20 Jahre alt und unwirtschaftlich. Nach einer Feinanalyse und der Installation einer Musterstraße, die sowohl mit konventionellen Leuchtmitteln als auch mit LED-Mo- dulen bestückt wurde, entschied sich der Gemeinde- ausschuss für die LED-Variante. Bei der Sanierung wurden rund 460 Lichtpunkte er- neuert, Kofferleuchten mit 80 Watt Lampenleistung wurden durch LED-Ansatzleuchten zu 51 Watt und Kandelaber-Leuchten mit 72 Watt (4 x 18) durch LED- Aufsatzleuchten zu 13 Watt getauscht. Im Zuge der Straßenbeleuchtungssanierung wurden Schaltstellen repariert bzw. komplett erneuert, Kabelfehler geortet und behoben und ein Beleuchtungskonzept für die je- weilige Straßengeometrie erstellt. Beispiel Mauthausen Gesamtsanierung der Straßenbeleuchtung Technische Daten Lichtfarbe: warmweiß (3.000K) und neutralweiß (4.000K) Anschlussleistungen: 51 Watt bzw. 13 Watt Beleuchtungsstärke: 3 lux (Siedlungsstraße) Lebensdauer: 60.000 h, 12 Jahre Wirtschaftlichkeit Jahresstromverbrauch (vorher): 240.000 kWh Einsparungen pro Jahr: - Strom: 86.000 kWh (36 %), - Stromkosten: 15.000 Euro, - Wartungskosten: 5.900 Euro Investitionskosten: 400.000 Euro Amortisationsdauer: 16 Jahre Energiedienstleister: Linz AG

22 Beispiel Wels Ein LED-Großprojekt Technische Daten Lichtfarbe: neutralweiß (4.000 K) Anschlussleistungen: 30 - 90 Watt Beleuchtungsstärke: 3 Lux (Wohngegenden), 7 - 10 Lux (Nebenstraßen), 15 Lux (Bundesstraßen) Lichtausbeute: 100 lm/W (bei Auris-Kugelleuchten zu 30 Watt) Lebensdauer: 70.000 h, 10 Jahre Garantie Die Messestadt Wels, die jährlich 100.000 Besucher/ innen auf der Energiesparmesse verzeichnet, setzt auch bei der Straßenbeleuchtung auf Energie-Eff izi- enz. In einem umfassenden Sanierungsprojekt wur- den 50 % der Straßenbeleuchtung auf LED-Techno- logie umgerüstet. Die Straßenbeleuchtung in Wels umfasst insgesamt rund 7.700 Leuchten mit 9.100 Lichtpunkten. Vor der Sanierung 2011 waren Lampen mit älterer Technologie wie Quecksilberdampf-Hochdrucklampen (HQL), Nat- riumdampflampen, Plug-in-Lösungen und Leucht- stofflampen im Einsatz. Bei der Umrüstung wurden alle Lampen, die älter als 15 Jahre und daher am ineffi- zientesten waren, ausgetauscht. Das Projekt erstreckt sich auf das gesamte Stadtgebiet und deckt sowohl Bundesstraßen als auch Siedlungsgebiete und Fuß- gängerzonen ab. Auf den höherrangigen Straßen wurde der gesam- te Leuchtenkopf getauscht, in den Wohngegenden wurde, wenn möglich, das vorhandene Modell (wie z. B. Auris-Kugelleuchten) weiterverwendet und mit einem LED-Einsatz ausgestattet. Für Leuchten, wo ein LED-Einsatz nicht möglich war, wurde die “Wels- Leuchte“ entwickelt. Die Regelung wurde ebenfalls modernisiert. Schaltverteiler wurden dem Stand der Technik angepasst und mit Energiemanagementgerä- ten nachgerüstet. Ein Drittel der Straßen beleuchtung wird von 21.30 Uhr bis 5.30 Uhr auf 50 % abgesenkt. Wirtschaftlichkeit Jahresstromverbrauch (vorher): 3,5 Mio. kWh Einsparungen pro Jahr: - Strom: 1,2 Mio. kWh (rund 30 %), - Stromkosten: 230.000 Euro, - Wartungskosten: 60.000 Euro Investitionskosten: 2.100.000 Euro Amortisationsdauer: 7 Jahre Contracting-Projekt, Contractor: Elektrizitätswerk Wels

23 Beleuchtungsstärke [Lux, lx]: Die Beleuchtungsstärke gibt den Lichtstrom an, der von der Lichtquelle auf eine bestimmte Fläche trifft. Bei Straßen erfolgt die Messung der horizontalen Beleuchtungsstärke in maximal 20 cm Entfernung vom Boden. Beleuchtungsklasse: Eine Beleuchtungsklasse wird durch eine Reihe von photometrischen Anforderungen definiert, die von den visuellen Bedürfnissen spezifischer Straßennutzer/innen, den verschiedenen Arten von Verkehrsflächen und ihrer Umgebung abhängen. Blendung: Als Blendung wird eine Verminderung der Sehleistung oder Störung der Wahrnehmung durch hohe Leuchtdichten oder Leuchtdichtekontraste bezeichnet. EVG: Elektronisches Vorschaltgerät Farbtemperatur [Kelvin, K]: gibt den Blau- bzw. Rotanteil des Lichts an. Rötliches Licht wird als Warmweiß (2.700 bis 3.500 Kelvin), bläuliches Licht als Kaltweiß (5.000 bis 10.000 Kelvin) bezeichnet, dazwischen liegt Neutralweiß (3.500 bis 5.000 Kelvin). Farbwiedergabe [Ra, engl. CRI – Colour Rendering Index]: gibt an, wie natürliche Farben wiedergegeben werden (bester Wert Ra=100) Gleichmäßigkeit: Die Gleichmäßigkeit der Beleuchtungsstärke bzw. der Leuchtdichte wird als Verhältnis der minimalen zur mittleren Beleuchtungsstärke bzw. als Verhältnis der minimalen zur mittleren Leuchtdichte in der Straßenbeleuchtung angegeben. Lampe: Leuchtmittel, z. B. Leuchtstofflampe, Halogen-Metalldampflampe, Natriumdampf-Hochdrucklampe Lampenlichtstromerhalt (Lamp Lumen Maintenance Factor, LLMF): Verhältnis zwischen dem von der Lampe zu einem gegebenen Zeitpunkt ihrer Lebensspanne ausgesendeten Lichtstrom und ihrem ursprüng- lichen Lichtstrom Lampenüberlebensfaktor (Lamp Survival Factor, LSF): der Anteil der zu einem gegebenen Zeitpunkt unter bestimmten Bedingungen und bei bestimmter Schaltfrequenz noch funktionierenden Lampen an der Gesamtanzahl der Lampen LED: Light Emitting Diodes (Leuchtdioden) Leuchtdichte [cd/m 2 ]: Die Leuchtdichte ist der Helligkeitseindruck, den eine beleuchtete oder leuchtende Fläche dem Auge vermittelt. Die Leuchtdichte beschreibt die physiologische Wirkung des Lichtes auf das Auge und wird in der Außenbeleuchtung als Planungsgröße verwendet. Leuchte: Beleuchtungskörper, in den die Lampe eingesetzt wird, besteht aus Gehäuse und Reflektor sowie den zum Betrieb der Lampe notwendigen Betriebsmitteln (Vorschaltgerät, Zündgerät, Kondensator, Anschlussklemmen etc.). Leuchten-Betriebswirkungsgrad: Verhältnis des gesamten durch eine Leuchte emittierten Lichtstroms zum abgegebenen Lichtstrom der eingesetzten Lampen Lichtausbeute [lm/W]: Verhältnis des Lichtstroms einer Lampe pro aufgewendete elektrische Leistung, ist ein Maß für die Effizienz bei der Umwandlung von elektrischer Energie in Licht Lichtstärke [Candela, cd]: Die Lichtstärke ist der Teil des Lichtstromes, der in eine bestimmte Richtung strahlt. Lichtstrom [Lumen, lm]: die gesamte Lichtleistung, die von einer Lampe in alle Richtungen abgegeben wird Lichtverschmutzung: Lichtverschmutzung bezeichnet die Summe aller nachteiligen Auswirkungen von Kunstlicht auf Natur und Landschaft Wartungsfaktor, Planungsfaktor: ist der bei der Beleuchtungsplanung verwendete Korrekturfaktor zum Ausgleichen des Lichtstromrückgangs auf Grund der Lampenalterung (Lichtstromrückgang und Lampenausfall) und der Verschmutzung. Er bestimmt den erforderlichen Wartungszyklus. Begriffe

www.energiesparverband.at beraten | fördern | informieren | vernetzen Haushalte | Gemeinden | Unternehmen Energiesparen in Gemeinden kann das Gemeindebudget deutlich entlasten und einen Beitrag zum praktischen Umweltschutz leisten. Neben der Kosteneinsparung kann die Gemeinde als Anlaufstelle für Gemeindebürger/ innen auch zur Information beim effizienten Umgang mit Energie beitragen. Energieberatung für Gemeinden: Energie-eff iziente Straßenbeleuchtung Diese Broschüre informiert über: Wie kann effiziente Straßenbeleuchtung praktisch umgesetzt werden? Was tun bei anstehender Sanierung? Was sind die wichtigsten Komponenten der Straßenbeleuchtung Was können LEDs heute in der Straßenbeleuchtung? Wie steht es um Wirtschaftlichkeit & Finanzierung? Energiesparen in Gemeinden OÖ Energiesparverband | Landstraße 45, 4020 Linz | 0732-7720-14380, [email protected] www.energiesparverband.at | find us on facebook | ZVR 171568947 Der OÖ Energiesparverband bietet den Kommunen Unterstützung bei allen Fragen rund um Energie-Eff i- zienz und erneuerbare Energieträger. Die kostenlose Beratung kann dabei Themen wie Neubau bzw. Sanie- rung von gemeindeeigenen Gebäuden, Einsatz von erneuerbaren Energieträgern, Planung und Umset- zung von Energie-Contracting-Projekten sowie Hilfe- stellungen bei Ausschreibungen wie z. B. Architektur- Wettbewer ben umfassen. Der OÖ Energiesparverband betreut das “E-GEM-Programm“ des Landes OÖ für Energiespar gemeinden. So werden Sie kostenlos Energie- kosten los: Die Experten des Energiesparver- bandes des Landes Oberösterreich beraten Sie produktunabhängig und kostenlos. www.energiesparverband.at