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Photovoltaik - Strom aus der Sonne

Photovoltaik - Strom aus der Sonne

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Photovoltaik  Strom aus der Sonne iNFoRMatioNSBRoSChÜRE

2 Unter Photovoltaik (PV) versteht man die direkte Um-wandlung von Sonnenenergie in elektrische Energie. Die Energieumwandlung erfolgt technisch mittels    Solarzellen, die in einer PV-Anlage zu sogenannten Solar-modulen verbunden werden. Der von der Photovoltaik- Anlage erzeugte Strom kann entweder vor Ort genutzt  oder ins Stromnetz eingespeist werden ( "netzgekoppel- te Anlagen "). Vor Einspeisung in das Stromnetz  oder der  Nutzung durch eigene Geräte wird die von den Solarzel-len erzeugte Gleichspannung mit einem Wechselrichter in Wechselspannung umgewandelt.  In Gebieten ohne Stromnetz kann auch die gesamte Stromversorgung mittels Photovoltaik erfolgen ( "In- selanlagen ").  Photovoltaik auf der ganzen Welt wird zur Strom-erzeugung eingesetzt. Anlagen unterschiedlichster Größe befinden sich z.B. auf Dächern und Fassaden, Parkscheinautomaten, Schallschutzwänden, Taschen-rechnern oder auf Freiflächen. Seit 1995 wächst der Photovoltaik-Weltmarkt um durchschnittlich mehr als 30% pro Jahr. Im Jahr  2014 waren weltweit PV-Anlagen mit einer Leistung  von insgesamt ca. 200 Millionen Kilowatt installiert, in Oberösterreich sind derzeit über 18.000 Anlagen mit über 160.000 Kilowatt am Stromnetz.  WAS IST PHOTOVOLTAIK? ƒ ƒ direkte Strahlung:  Solarstrahlung, die ungehindert auf die Solarmodule auftrifft ƒ ƒ diffuse Strahlung:   Solarstrahlung, die z.B. aufgrund von Nebel, Dunst oder Wolken gestreut wird und daher aus verschiedenen Richtungen auf die Solarmodule trifft. Sie ist meist schwächer als die direkte Strahlung, kann aber dennoch genutzt werden. ƒ ƒ Globalstrahlung:  Summe direkter und diffuser Einstrahlung auf eine horizontale Fläche ƒ ƒ netzgekoppelte PV-Anlage:  an das öffentliche Stromnetz angeschlos-sene PV-Anlage  ƒ ƒ PV-Inselanlage:  vom Stromnetz unabhängiges System aus Solarmodulen, Laderegler und Akkus zur Speicherung des erzeugten Stroms Einige wichtige Begriffe

3 ENERGIEQUELLE SONNE Die Sonne ist eine fast unerschöpfliche und kostenlose Energiequelle. Sie liefert uns binnen einer Stunde die gleiche Menge an Energie, die von der gesamten Erdbevölkerung pro Jahr verbraucht wird.  Die Globalstrahlung – eine wichtige Maßzahl bei der Bewertung eines PV-Standortes – besteht in unseren Brei-ten aus ca. 40% direkter und 60% diffuser Strahlung. Die Jahressumme der Globalstrahlung liegt in Österreich je nach Region zwischen 1.100 und 1.400 kWh/m 2  und Jahr. An einem bewölkten Sommertag mit einem diffu- sen Anteil von 80% kann der Wert der Einstrahlung durchaus noch 300 W/m 2  ausmachen. Im oberösterreichischen  Solaratlas können Sie die Sonnenscheindauer und Sonnenstrahlung pro Monat für  jede Fläche (25 x 25 m) in Oberösterreich nachschauen (www.doris.eu). EINSTRAHLUNGSWERTE FÜR ÖSTERREICH Österreich ist ein Sonnenland   1100 kWh/m2   1100-1200 kWh/m2   1200-1300 kWh/m2   1300-1400 kWh/m2   1400 kWh/m2 Die Einstrahlungswerte in Österreich über das Jahr betragen zwischen 1.100 und  1.400 Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter und Jahr. Dies ist etwa die Energie- menge, die 100 Litern Heizöl entspricht. Quelle: ZAMG •   LINZ •   ST. PÖLTEN •   WIEN EISENSTADT •   •  GRAZ KLAGENFURT •  •   SALZBURG •  INNSBRUCK •  BREGENZ Einstrahlungswerte für Österreich Österreich ist ein Sonnenland Die Einstrahlungswerte in Österreich über das Jahr betragen zwischen 1.100 und 1.400 Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter und Jahr. Dies ist etwa die Energiemenge, die 100 Litern Heizöl entspricht.  Quelle: ZAMG    1.100 kWh/m 2   1.100 – 1.200 kWh/m 2   1.200 – 1.300 kWh/m 2   1.300 – 1.400 kWh/m 2    1.400 kWh/m 2

WIE FUNKTIONIEREN SOLARZELLEN? Die Umwandlung von Lichtenergie in elektrische Energie geschieht bei Photovoltaik-Anlagen in Solarzellen. Eine Solarzelle besteht aus zwei Siliziumschichten, die unterschiedliche elektrische Eigenschaften besitzen. An den Grenzflächen der Schichten bildet sich ein elektrisches Feld, das die bei Lichteinstrahlung entstehen-den freien Ladungsträger trennt. Dadurch baut sich zwischen den Metallkontakten der Zelle eine elektrische Spannung auf, so dass bei Anschluss eines Verbrauchers Strom fließt. Je größer die Einstrahlung ist, umso größer ist auch der Stromfluss. Bei einer netzgekoppelten Anlage wandelt ein Wechselrichter den Gleichstrom in den haushaltsüblichen Wechselstrom um. Die Spannung, die an einer einzelnen Zelle bei voller Sonneneinstrahlung entsteht, beträgt rund 0,5 Volt. Wenn nun viele kleine Zellen in einem PV-Modul miteinander verbunden werden, ergibt das bei Standard-Modulen eine Spannung von rund 45 Volt und eine Leistung von beispielsweise 200 Watt. Derzeit werden für die Herstellung von Solarzellen überwiegend mono- und multikristallines Silizium und – zu geringeren Teilen – auch amorphes Silizium verwendet. Daneben werden auch Dünnschichtzellen eingesetzt, deren Herstellung einfacher und billiger ist, die allerdings auch einen geringeren Ertrag erzielen. 4

ELEMENTE EINER PHOTOVOLTAIK-ANLAGE ƒ ƒ PV-Module zur Umwandlung von Licht in elektrischen Strom ƒ ƒ Wechselrichter zur Aufbereitung des Solarstroms in Netzqualität. Der Wechselrichter   wandelt den Gleichstrom in Wechselstrom um und steuert automatisch das gesamte System.  ƒ ƒ Stromzähler (Wechselstromzähler/Einspeisezähler) zur Erfassung des Stromertrags ƒ ƒ Sicherheitskomponenten zur elektrischen Absicherung der PV-Anlage (Blitzschutz,   Überspannungsschutz, etc.) Netz Photovoltaikmodul Wechselrichter Zähler 5

Anlagen am Dach ƒ ƒ Solardächer werden vorzugsweise hinterlüf- tet ausgeführt, was pro Jahr bis zu 10% mehr  Ertrag verspricht. Die Hinterlüftungsebene sollte dabei nicht weniger als 10 cm betragen, ideal wären 15 cm. ƒ ƒ Bei  Dachneigungen von 20° bis 50° werden  die Solarmodule in der Regel parallel zur Dach-fläche montiert. Die Unterkonstruktion der Solar-anlage wird dabei fest mit der Dachkonstruktion verankert. ƒ ƒ Bei  Flachdächern bzw. nur leicht geneigten   Dächern ist es ergiebiger, die Solarmodule in  einem Winkel von 25 ° bis 35° anzubringen. Sind  die Solarmodule weniger als 15 ° geneigt, wer- den sie von Regen und Schnee nicht mehr ausrei-chend gesäubert.  ƒ ƒ Bei  hintereinander aufgereihten Solarmo- dulen sollte der Winkel auf 20° bis 25° verrin-gert werden und genügend Abstand vorgesehen werden, um eine gegenseitige Verschattung zu vermeiden. ƒ ƒ Vor der Montage sind  Schnee- und Wind-  lasten zu beachten. WELCHE MONTAGEARTEN GIBT ES? 6

Fassadenintegrierte Anlagen ƒ ƒ Eine in die Fassade integrierte Anlage kann als  optisches Gestaltungselement eingesetzt werden. ƒ ƒ Idealerweise sind Fassadenanlagen senkrecht  angebracht, gegen Süden orientiert und ausrei-chend hinterlüftet. ƒ ƒ Es muss mit rund 30% weniger Ertrag im Ver- gleich zu 30 ° geneigten Anlagen gerechnet werden,  dafür werden Kosten für die Fassadengestaltung gespart. Freiflächen-Anlagen ƒ ƒ Freiflächenanlagen sind auf einer freien    Fläche (z.B. Wiese) aufgestellt.  ƒ ƒ Nachführung: Wenn die Anlage der Sonne  nachgeführt installiert wird, lässt sich in unseren Breiten ein Energiegewinn von rund 20 – 30% erzielen. Der dafür notwendige Mehraufwand  (Steuerung, Statik, Kosten) macht allerdings oft  die gewonnenen Mehrerträge zunichte. Darüber hinaus gibt es noch andere Möglichkeiten der Montage von Photovoltaik-Anlagen, wie z.B. als Sonnenschutz vor Fenstern. 7

Um den größtmöglichen Solarertrag zu erzielen, sollte ein möglichst hoher Anteil an Direktstrahlung genutzt werden können. Dies wird in unseren Breiten am besten erreicht, wenn: ƒ ƒ die Anlage gegen Süden ausgerichtet und rund 30 ° geneigt ist ƒ ƒ kein Schatten die Sonnenstrahlung stört Schon ein kleinerer Schatten von Bäumen, SAT-Schüsseln, Rauchfängen, anderen Gebäuden, aber auch z.B. von Laub, mindert den Ertrag empfindlich. Sollte eine teilweise Verschattung nicht zu vermeiden sein, kann eine bestimmte Verschaltung der Module die Ertragsverluste deutlich reduzieren. Das muss in der Planung allerdings berücksichtigt werden. 1 kWp-Anlage Eine 7 bis 10 m ² große Photovoltaik-Anlage kann maximal eine elektrische Leistung von etwa 1.000 Watt  erzeugen und wird deshalb als 1 kWp-Anlage (Wp = Watt-Peak) bezeichnet. 1 kWp installierte Leistung hat in Österreich – je nach Standort – einen Energieertrag von ca. 900 – 1.100 kWh pro Jahr. AUSLEGUNG UND ORIENTIERUNG  90° 80° 70° 60° 50° 40° 30° 20° 10°  0°  10° 20° 30° 40° 50° 60° 70° 80° 90° 80 °  70 °  60 °  50°   40°  30°  20°   10°    0°   10°   20°   30°   40 °  50 °  60 °  70 °  80 ° Bezogen auf den mittleren Jahresenergieertrag! 100% 100% 95% 85% 75% 65% 55% NEIGUNGSWINKEL W est en Ost en Süd. 30° Neigung ƒ ƒ Maximaler Ertrag: Dachneigung 30 ° und  Südausrichtung ƒ ƒ Hohe Erträge: Neigung zwischen 0 ° und 50°  (anzustreben sind 30 ° – 50°) ƒ ƒ eine Südabweichung um ca. 45 °   vermindert den Stromertrag um nur rund 5 – 10% 8

SCHRITTE ZUR PV-ANLAGE Vor Errichtung der Anlage: ƒ ƒ Anlagendimensionierung, Neigung, Orientierung zur Sonne, Dach- oder Fassadenintegration, Schnee- & Windlast, Standort für den Wechselrichter, Leitungsführung klären ƒ ƒ Angebote einholen und vergleichen ƒ ƒ Information über Förderungen (Einspeisetarif www.oem-ag.at oder Investitionsförderung    www.klimafonds.gv.at ) ƒ ƒ Förderanträge stellen (mit Unterstützung durch die errichtende Firma) ƒ ƒ Zusage des Netzbetreibers für Netzzugang samt künftigen Einspeisezählpunkt (mit Unterstüt-zung durch die errichtende Firma) Gesetzliche Errichtungsvorschriften ƒ ƒ Stromerzeugungsanlagen – gleichgültig ob netzgekoppelt oder nicht – fallen in den Anwendungsbereich des Oö. Elektrizitätswirtschafts- und -organisationsgesetzes (ElWOG) ƒ ƒ PV-Anlagen mit einer installierten Engpassleistung bis 200 kW: sind elektrizitätsrechtlich bewilligungsfrei. ƒ ƒ PV-Anlagen ab 200 kW Engpassleistung: bewilligungspflichtig, schriftlichen Antrag auf Erteilung einer elektrizi-tätsrechtlichen Bewilligung beim Amt der Oö.Landesregierung, Abt. Anlagen-, Umwelt- & Wasserrecht einbrin-gen. Es können auch noch folgende Bewilligungs- oder Anzeigepflichten bestehen: ƒ ƒ bei der zuständigen Gemeinde (Raumordnungsrecht, Baurecht, ...)  ƒ ƒ bei der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde (Naturschutzrecht, Wasserrecht, Forstrecht, ...)  z.B. bei Anlagen auf Freiflächen bzw. in der Nähe von Gewässern ƒ ƒ bei der Straßenverwaltung (Straßenmeisterei) bei Anlagen neben Straßen  Zur Stromeinspeisung in ein öffentliches Netz zum geförderten Tarif ist eine  Anerkennung als  Ökostromanlage notwendig. Dazu ist vom Betreiber ein Antrag zu stellen. Auskünfte zur ElWOG-Bewilligung und zur Anerkennung als Ökostromanlage: Amt derOö. Landesregierung, Abteilung Anlagen-, Umwelt- & Wasserrecht, Tel.: 0732/7720-15145 9

FÖRDERPROGRAMME  ƒ ƒ Regulierungsbehörde e-control,  www.e-control.at ƒ ƒ Ökostromabwicklungsstelle OEMAG, www.oem-ag.at  ƒ ƒ Klima- & Energiefonds,  www.klimafonds.gv.at  ƒ ƒ OÖ Energiesparverband,  www.energiesparverband.at  (unter Förderungen / Ökostrom) ƒ ƒ Land Oberösterreich, Abteilung Anlagen-,  Umwelt- und Wasserrecht,  www.land-oberoesterreich.gv.at Nähere Information zu Förderungen: Grundsätzlich gibt es zwei Fördermodelle für Photovoltaik-Anlagen: ƒ ƒ Einspeisetarif:  finanzielle Vergütung pro Kilowattstunde Solar- strom, die ins Netz eingespeist wird (derzeit für PV-Anlagen über    5 kWp). Die Abwicklung (Antragstellung) erfolgt über die Ökostrom-Abwick- lungsstelle OeMAG, www.oem-ag.at  ƒ ƒ Investitionsförderung:  Pauschalbetrag pro installierter Leistung (kWp),  der in der Regel nach Anlagenerrichtung ausbezahlt wird, wie z.B. die Investitionsförderung für PV-Anlagen bis 5 kWp. (Klima- & Energiefonds,  www.klimafonds.gv.at ) Weiters gibt es einzelne, meist befristete Programme, die bestimmte Zielgruppen unterstützen, wie z.B. das Landesför-derprogramm für Photovoltaik-Anlagen auf Oberösterreichs Schulen und Kindergärten (www.pv-schule.at), das Förder-programm des Landes  "Stationäre Solarstromspeicher" oder die PV-Förderung: "Eigenverbrauchsanlagen für Betriebe" Wie hoch ist der Einspeisetarif? Der Einspeisetarif wird in der Ökostrom-Verordnung des Bundes jährlich neu festgelegt. Für das  Jahr 2015 beträgt der Tarif z.B. für PV-Anlagen über 5 bis 350 kWp an oder auf einem Gebäude 11,5 Cent/kWh  plus einem Investitionszuschuss von 30 % der Investitionskosten, max. 200 Euro/k´Wp. 10

SELBST ERZEUGEN – SELBST VERBRAUCHEN Viele Besitzer/-innen einer PV-Anlage möchten den selbst erzeugten Sonnenstrom am liebsten für ihren Eigenbe-darf nutzen. Dies ist vor allem dann interessant, wenn nur ein geringer Einspeisetarif geboten wird. In diesem Fall ist es wichtig, den eigenen Stromverbrauch genau zu kennen und dann den Verbrauch außerhalb der  "Sonnenzeiten"  zu minimieren, sowie große Verbraucher vorwiegend in Zeiten mit solarer Stromproduktion zu betreiben. 11 0:00 1:00 2:00 3:00 4:00 5:00 6:00 7:00 8:00 9:00 10:00 11:00 12:00 13:00 14:00 15:00 16:00 17:00 18:00 19:00 20:00 21:00 22:00 23:00 24:00 4000 3000 2000 1000 0 Leistung in W Stromproduktion und Verbrauch im Haushalt (24-Stunden-Profil) Erzeugung PV-Strom Stromverbrauch  im Haushalt selbstgenutzter  Solarstrom Energie- einspeisung ƒ ƒ Der solare Eigenverbrauchsanteil gibt an, wieviel des von der  PV-Anlage erzeugten Stroms, einschließlich Solarstromspeicher, selbst verbraucht werden kann. ƒ ƒ Der solare Deckungsgrad (auch "Autarkiegrad") sagt aus, welcher Teil des Stromverbrauchs des Haushalts durch die PV-Anlage, einschließlich  Solarstrom speicher, gedeckt werden kann. Um den eigenen Verbrauch besser kennenzulernen, kann folgendes hilfreich sein: ƒ ƒ  Oft bieten Wechselrichter als Zusatzfunktion ein Energiemanagement-System, bei dem die PV-Strom-erzeugung und der Stromverbrauch erfasst und dargestellt, sowie der Eigenverbrauch des PV-Stroms optimiert werden können.  ƒ ƒ  Sollte in Ihrem Haushalt ein  "Smart Meter" installiert sein, ist unter Umständen ein Online-Zugang zu  Ihren Stromverbrauchsdaten möglich – einfach beim Stromhändler nachfragen.    Wie Sie Ihren Sonnenstrom besser nutzen können: ƒ ƒ  Energieeffiziente Haushaltgeräte und stromsparende LED-Beleuchtung helfen, den Stromverbrauch  niedrig zu halten. ƒ ƒ  Elektrogeräte mit hohem Verbrauch – wie Waschmaschinen, Wäschetrockner, Geschirrspüler oder  allfällig Wärmepumpe – vorwiegend betreiben, wenn die Sonne scheint. Oft haben Elektro-Haushalts-geräte dazu eine Zeitvorwahl. ƒ ƒ Bei einer zentralen Gebäudesteuerung (z. B. Smart Home System) kann der Betrieb der Geräte nach  dem Sonnenangebot gesteuert werden. ƒ ƒ  Eine andere Möglichkeit ist der Einsatz von Solarstromspeichern.

Stromspeicher für PV-Anlagen Das Interesse an Speicherlösungen für Solarstrom ist in letzter Zeit stark gestiegen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Zum einen besteht der Wunsch, den Eigenverbrauchsanteil zu steigern, zum anderen, sich von Strom-lieferungen unabhängig zu machen. Solarstrom-Speicher haben in Verbindung mit einer PV-Anlage den Zweck, den selbsterzeugten Strom zwischen speichern zu können. Mit intelligenten Batterielösungen kann man seinen eigenen Sonnenstrom vor Ort auch dann verbrauchen, wenn die Sonne nicht scheint. Ohne einen Batteriespeicher muss der erzeugte Strom entwe-der sofort verbraucht oder ins Netz eingespeist werden. Betreibt man eine größere PV-Anlage als Volleinspeiseanlage mit Tarifförderung, wird der gesamte erzeugte Solar-strom direkt ins öffentliche Stromnetz eingespeist und vergütet, ein Solarstrom-Speicher ist dann nicht sinnvoll. Wie funktioniert die Solarstrom-Speicherung? Ein PV-Batteriespeicher sammelt den tagsüber erzeugten Solarstrom. Wenn die Sonne tageszeit- oder wetter-bedingt nicht zur Verfügung steht, kann der PV-Strom aus dem Speicher entnommen werden. Die intelligente  Ladeelektronik steuert den Stromfluss zwi-schen der PV-Anlage, den Stromverbrau-chern im Haushalt, dem Speicher und dem öffentlichen Netz. Erzeugt die PV-Anlage Strom, dann wird zunächst der momen-tane Stromverbrauch im Haushalt damit gedeckt. Übersteigt die Stromproduktion den momentanen Bedarf, dann wird der Batteriespeicher geladen. Erst wenn der Speicher vollgeladen ist, speist die PV-Anla-ge den überschüssigen Strom ins Netz ein. 12

Was kann ein Speicher leisten? Rund 30% des erzeugten Stroms einer privaten PV-Anlage werden in einem durchschnittlichen Haushalt selbst genutzt. Stationäre Solarstrom-Speicher ermöglichen es, dass dieser Anteil erhöht werden kann, 70% Eigenver-brauch bei PV-Anlagen bis ca. 5 kWpeak sind mit Batteriesystemen durchaus erreichbar.  Voraussetzung ist, dass die Anlage fachmännisch geplant ist und die PV-Anlagengröße und die Speichergröße auf Basis des Jahres-Lastprofils (zeitlicher Verlauf der benötig-ten elektrischen Leistung) des Haushalts gut aufeinander abgestimmt werden. Was kosten stationäre Solarstromspeicher? Wie bei allen technischen Geräten hängt der Preis vom Marktvolumen, der Qualität, der Technologie und von technischen Parametern (z.B. Speicherkapazität, Entladungstiefe, Zyklen, Wirkungsgrad) ab. Ein Lithium-Solarstromspeicher für ein Einfamilienhaus kos-tet derzeit, je nach Leistung, etwa zwischen 1.500 und 2.600 Euro je Kilowattstunde Speicher-Nennkapazität (Systemkomplettpreis brutto, ohne Installationskosten). Das Land Oberösterreich fördert die Anschaffung von stationären Solarstromspeichern mit Lithium-Techno-logie. Nähere Informationen: www.energiesparverband.at bzw. Land Oberösterreich, Abteilung Umweltschutz (Stand Oktober 2015). Wie groß soll der Speicher sein? Das Verhältnis vom Speichervolumen eines Batteriesystems zur Leistung der PV-Anlage und zum Stromver-brauch eines Haushalts sollte gut überlegt werden.  Als Faustregel für eine durchschnittliche Haushaltsanlage mit angestrebten 60 – 70 % Eigenverbrauchs-anteil gilt: Nutzbare Speicherkapazität in kWh = 1,2 bis 1,5 mal die kWpeak-Leistung der PV-Anlage 13

Bei Photovoltaik-Anlagen sind in den letzten Jahren, auch bedingt durch die vermehrte Nachfrage, die Kosten gesunken. Trotzdem ist derzeit eine betriebswirtschaftliche Umsetzung zumeist nur mit Erhalt einer öffentlichen Förderung (Einspeisetarif oder Investitionsförderung) möglich. Informieren Sie sich daher vor Umsetzung über die aktuellen Förderbedingungen. Achten Sie beim Kostenvergleich von Anlagen darauf, dass Sie die Systemkosten (Gesamtkosten der Anlage) und  nicht nur die Modulkosten vergleichen. Je nach Installationsart (am Dach, in der Fassade, als Sonnschutz über Fenster, etc.) können Montagekosten unterschiedlich hoch sein und die Gesamtkosten wesentlich beeinflussen. ANLAGEN- & KOSTENBEISPIELE Was sollen Angebote umfassen? Um Angebote vergleichen zu können, sollten alle notwendigen Teile enthalten sein, wie: Module, Wechselrichter, Anzeige, Verkabelung, Montage, Inbetriebnahme, Mehrwertsteuer. Beispiel: 3 kWp-Anlage, im Zuge eines Neubaus am Dach gebäudeintegriert Systemkosten (Module, Wechselrichter, Montage, inkl. MWSt.) 6.300  € jährlicher Stromertrag 3.000 kWh Investitionsförderung 2015 (KLIEN, 375  €/kWp) 1.125  € verbleibende Investitionskosten abzüglich Förderung 5.875  € jährliche Ersparnis an Stromkosten (3.000 kWh Ertrag, Strom-preis 0,20 Cent/kWh), bei 100 % Eigenverbrauch 600  € 14

Beispiel: 1 kWp-Anlage, auf einem Flachdach aufgeständert montiert Systemkosten (Module, Wechselrichter, Montage, inkl. MWSt.) 3.000  € jährlicher Stromertrag 1.000 kWh Investitionsförderung 2015 (KLIEN, 275  €/kWp) 275  € verbleibende Investitionskosten abzüglich Förderung 2.725  € jährliche Ersparnis an Stromkosten(1.000 kWh Ertrag, Strompreis 0,20 Cent/kWh) 200  € Beispiel: 10 kWp-Anlage, fassadenintegriert Systemkosten (Module als Fassadenelement, Wechsel-richter, Montage, inkl. MWSt.), geschätzt 19.000  € jährlicher Stromertrag (30% Minderertrag in der Fassade) 7.000 kWh Jährlicher Einspeisetarif (11,5 Cent/kWh, 13 a; +2.000  € Investförderung einmalig) 805  €/a abzüglich eingesparte Kosten für eine herkömmliche Fassade 15

ƒ ƒ Welche Lebensdauer hat eine PV-Anlage? Die Garantie der Module für 80% der Leistung beträgt in der Regel 20 bis 25 Jahre. Die Lebensdauer wird mit mindestens 30 Jahren angegeben. Einige Wechselrichter-Anbieter bieten eine Garantieverlängerung bis auf 20 Jahre an. ƒ ƒ Was muss bei der Auslegung einer PV-Anlage beachtet werden? Die Anlage sollte nach Süden ausgerichtet werden und möglichst ohne Beschattung oder Teilbeschattung sein. ƒ ƒ Was passiert an trüben Tagen? Fällt Licht, egal wie viel, auf die Solarzellen, entsteht Strom. PV-Anlagen nutzen sowohl die direkte als auch die diffuse Sonneneinstrahlung zur Umwandlung in elektrische Energie. Deshalb funktioniert eine PV-Anlage selbst an Tagen mit bedecktem Himmel. ƒ ƒ Verbrauchen PV-Anlagen mehr Energie bei ihrer Produktion als sie erzeugen? Nach dem Stand der Technik erzeugt eine Solarstromanlage bereits innerhalb von zwei bis drei Jahren (je nach verwendeten Zellen) die Energiemenge, die für ihre Herstellung benötigt wurde. Danach produziert sie für die restliche Zeit ihrer Lebensdauer (mind. 30 Jahre) umweltfreundlichen Strom.  HÄUFIGE FRAGEN RUND UM PV-ANLAGEN 16

ƒ ƒ Mit welchen Kosten muss ich bei der Errichtung rechnen? Die Gesamtkosten einer 1 kWp-Anlage betragen rund 3.000  €, bei einer 3 kWp-Anlage ca. 7.000 € (inkl.  MWSt.). Vergleichen Sie Systemkosten (gesamte Anlage), oft wird nur von Modulkosten gesprochen. Die Kosten werden auch durch die Qualität der Anlage und die Montagekosten beeinflusst. ƒ ƒ Was ist gebäudeintegrierte Photovoltaik (GIPV)? GIPV, gebäudeintegrierte Photovoltaik, ist die konstruktive Integration der photovoltaischen Zellen in die Gebäudehülle. Hier produzieren die Solarmodule nicht nur Strom, sondern übernehmen gleichzeitig eine Gebäudefunktion wie Wetterschutz, Sonnenschutz oder andere konstruktive Aufgaben. ƒ ƒ Wer sind kompetente Anlagenplaner/innen und -Errichter/innen? Grundsätzlich kommen alle konzessionierten Elektrotechniker/innen, die auch die Abnahmeprüfung vorneh-men dürfen, in Frage. Eine Liste möglicher Unternehmen finden Sie auch unter www.oec.at  ƒ ƒ Soll ich die PV-Anlage versichern (OÖ)? Es ist empfehlenswert, die Photovoltaikanlage in die bestehende Gebäudeversicherung, zumindest aber in die Haftpflichtversicherung mit aufzunehmen oder eine eigene Solarversicherung abzuschließen. 17

Nutzen Sie das umfassende und produktunabhängige Beratungsangebot des OÖ Energiesparverbandes, einer Einrichtung des Landes OÖ: ƒ ƒ kostenlose Neubau-Beratung ƒ ƒ Energieberatung Sanierung ƒ ƒ Basisberatung Sanierung Die Energieberater/innen des OÖ Energiesparverbandes beraten Sie gerne zu allen Themen rund ums Bauen, Sanieren, Wohnen und Solaranlagen. Haushalte können kostenlos eine produktunab-hängige Energieberatung unter 0800-205-206 oder online unter www.energiesparverband.at anfordern. Wertvolle Information rund ums Bauen, Sanieren und Wohnen unter www.energiesparverband.at  Der OÖ Energiesparverband ist auch für das  Management des Ökoenergie-Clusters (OEC), dem Netzwerk der Ökoenergie- & Energieeffizi- enz-Unternehmen in Oberösterreich, verantwortlich. Im Ökoenergie-Cluster arbeiten 170 Unternehmen im Be-reich erneuerbare Energie und Energieeffizienz zusammen, die gemeinsam einen Gesamtumsatz von über 2,2 Milliarden Euro erzielen. Unter www.oec.at finden Sie auch eine Produkt- & Partnerdatenbank mit Ökoenergie-Unternehmen in Oberös-terreich, u.a. auch Anbieter von PV-Anlagen. ENERGIEBERATUNG  – produktunabhängige Beratung rund   ums Bauen, Wohnen und Sanieren Bildnachweis: OÖ Energiesparverband, SolarWorld AG, Solarpraxis 18

Die Broschüren erhalten Sie beim OÖ Energiesparverband kostenlos oder unter www.energiesparverband.at zum Downloaden. Viele produktunabhängige Informationen, Tipps und Hinweise gibt es in den Broschüren des OÖ Energiesparverbandes. 19 Neubau Sanierung Sommertauglich Bauen Dämmstoffe Inhalt Der Weg zum  Niedrigstenergiehaus 2 Wohnbauförderung  Neubau in OÖ 5 8 Energieausweis &  Energiekennzahlen Außenwände 10 Geschoßdecken 12 Dachgeschoß 14 Fenster & Außentüren 16 Barrierefreies Bauen 18 Gebäudedichtheit  19 Heizen im  Niedrigstenergiehaus 21 Thermische Solaranlagen  für Warmwasser & Heizen 25 Photovoltaik –  Strom aus der Sonne 26 Wärmeabgabe 26 Heizungsumwälzpumpen 28 Komfortlüftung 29 Beleuchtung mit LEDs 30 Strom sparen im Haushalt 32 Energieberatung des  OÖ Energiesparverbandes 33 Wärmebrücken 20 Das Niedrig stenergiehaus Energieeffiziente Neubauten, die erneuerbare Energie nutzen   Der Weg zum Niedrigstenergiehaus   Wohnbauförderung, Energieausweis & Energiekennzahlen   Baukonstruktionen (Außenwände, Decken, Dach, Fenster)   Heizen & Warmwasser Richtig einheizen mit Holz 23 Infos, Tipps & Hinweise 34 Inhalt Die richtige Sanierung 2 Wohnbauförderung   Sanierung 5 6 Energieausweis &   Energiekennzahlen Ökologische Dämmstoffe 8 Geschoßdecken & Dach 10 Fenstertausch 13 Fassadensanierung 16 Wärmebrücken 20 Feuchte Mauern 22 Schimmel 24 Gebäudedichtheit 19 Heizungstausch – Umstieg   auf erneuerbare Energieträger 26 Richtig einheizen mit Holz 29 Thermische Solaranlagen   für Warmwasser und Heizen 30 Photovoltaik –   Strom aus der Sonne 31 Komfortlüftung 32 Beleuchtung mit LEDs 34 Strom sparen im Haushalt 36 Wohnbauförderung  Sanierung 38 So werden Sie kostenlos  Energiekosten los! 41 Die richtige Sanierung Wie Sie im Einfamilienhaus Energieeffizienz steigern und Energiekosten senken.   umfassende Sanierung Ihres Eigenheimes   Fassaden, Fenster, Decken   Heizungsumstellung, Solarnutzung   Förderung, Energieausweis Heizungsumwälzpumpen 37 Infos, Tipps & Hinweise 42 Wie Ihr Haus imSommer angenehm kühl bleibt Sommertauglich  BAUEN Umweltfreundlich Ökologische Dämmstoffe  aus nachwachsenden Rohstoffen GEDÄMMT Wärmepumpen Richtig einheizen Heizungspumpen Heizen mit Wärmepumpen in Eigenheimen   Heizen mit Wärmepumpen   Effizienz der Wärmepumpe   Arten von Wärmepumpen   Warmwasser & Kühlen mit der Wärmepumpe   Richtige Planung und Dimensionierung Richtig einheizen in Oberösterreich mit Holz Mit effizienten Heizungspumpen Strom & Geld sparen Bis zu 80% weniger Stromverbrauchmit effizienten Heizungs-Umwälzpumpen Pellets Kostenlose Energieberatung LED Holzöfen 1 Heizen mit  PELLETS Holzöfen   Modernes Heizen mit Holz im Einfamilienhaus  Die moderne Zusatzheizung in der Wohnung   und im Haus   Die effiziente Hauptheizung im   Niedrigstenergie-/Minimalenergie-/Passivhaus   Kaminöfen, Kachelöfen, Pellets-Einzelöfen,   Speicheröfen   Kleinstkessel   Das richtige Brennmaterial  Richtig einheizen mit Holz  Wichtige Tipps für Ofen-Auswahl und Betrieb Umweltfreundliche und  behagliche Wärme LED Ihr Zuhause in neuem Licht Stromspeicher für PV Anlagen Energiepickerl EnErgiE PickErl hilft, beim Gerätekauf Energiekosten senken und Umwelt schonen AUGEn AUf bEim  GErätEkAUf Kühl- & Gefriergeräte Geschirrspüler Waschmaschinen Wäschetrockner Haushalts-Wasch-Trockenautomaten TV-Geräte Haushalts-Elektrobacköfen Haushalts-Dunstabzugshauben Universal-Staubsauger Haushaltslampen Leuchten Raumklimageräte Autoreifen Heizungsumwälzpumpen Solarthermie 1 Solarwärme-Anlagen – nutzen Sie die Kraft der Sonne! Thermische Solaranlagen zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung Das neue Energiepickerl für die Heizung DAS NEUE ENERGIE-PICKERL FÜR DIE HEIZUNG •  Das neue Energie-Pickerl für die Heizung   Worum geht es? Was muss gekennzeichnet sein? •  Produkt- und Verbund-Pickerl •  Das Verbund-Pickerl – wie funktioniert es? •  Welche Heizsysteme müssen das Pickerl aufweisen? •  Energieeffi zienz der Heizungsanlage •  Häufi ge Fragen Stromspeicher  für Photovoltaik-Anlagen So können Sie Ihren selbst erzeugten PV-Strom in einer Batterie speichern

Information:  OÖ Energiesparverband, Landstraße 45, 4020 Linz, Tel. 0732-7720-14380, office @esv.or.at,  www.energiesparverband.at 0800-205-206 – Ihr heißer Draht zum schnellen Rat! ZVR 171568947 www.energiesparverband.at beraten  | fördern | informieren | vernetzen  Haushalte  | Gemeinden | Unternehmen