Warenkorb
Händlerauswahl
Wählen Sie den Händler aus, den Sie für Ihren Einkauf nutzen möchten.
Händler




RAL RG 678 - Richtlinie für elektrische Anlagen in Wohngebäuden
Beim Neubau wie Sanierung ist es wichtig, frühzeitig den Ausstattungsumfang der Elektroinstallation mit dem Elektrofachbetrieb zu planen. Dabei gibt die RAL RG 678 Richtlinien für elektrische Anlagen in Wohngebäuden in 6 Ausstattungswerten von Stufe 1, der Mindestausstattung gemäß DIN 18015-2, bis zur Stufe 3 plus, der Komfortausstattung und mindestens zwei Funktionsbereiche gemäß DIN 18015-4 vor. Eine vorausschauende Planung berücksichtigt auch Erweiterungsmöglichkeiten der Elektroinstallation. Nachträgliche Änderungen und Nachinstallationen sind oftmals schwierig. Sie bedeuten, dass die Wände aufgeschlitzt werden müssen und nach Verlegung von zusätzlichen Elektroleitungen, teuere Verputz- und Tapezierarbeiten entstehen. Deshalb sind Nachinstallationen bis zu fünf mal teurer! Die Initiative ELEKTRO+ empfiehlt für Bauherren und Renovierer die HEA Ausstattungswerte nach RAL-RG 678 (RAL ist das Deutsche Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung) als Planungshilfe zu nutzen.
Fachinformation Elektrische Anlagen in Wohngebäuden Neufassung der RAL-RG 678
Einleitung Durch umfangreiche Änderungen der DIN 18015-2 „Elektrische Anlagen in Wohngebäuden – Teil 2: Art und Umfang der Mindestausstattung“ Ausgabe November 2010 sowie der Neuausgabe der DIN 18015-4 „Elektri- sche Anlagen in Wohngebäuden – Teil 4: Gebäudesys- temtechnik“ war eine Anpassung und Neufassung der RAL-RG 678 notwendig. Ein Schwerpunkt in der Neufassung waren die Umset- zung von Energieeffizienzmaßnahmen durch eine geeig- nete Elektroinstallation sowie die Berücksichtigung der Gebäudesystemtechnik. Dafür wurden die bisherigen Ausstattungswerte um drei zusätzliche Werte erweitert. Als Ergebnis des von der HEA bei RAL beantragten und durchgeführten Revisionsverfahrens liegt nunmehr die aktuelle Ausgabe November 2010 der RAL-RG 678 vor, die im März 2011 veröffentlicht wurde. Die Anforderungen der RAL-RG 678 gelten sowohl für Elektroinstallationen in Wohnungen (in Ein- und Mehr- familienwohnhäusern) als auch für selbständige Wirt- schaftseinheiten in Gebäuden, die nicht nur Wohn- zwecken dienen. Sie gelten für elektrische Anlagen für Starkstrom (ab Zählerplatz), Gebäudesystemtechnik, Kommunikation, Information, Rundfunk, Fernsehen (TV) und Gefahrenmeldung. Sie sind sowohl für die Planung von neuen Anlagen als auch für die Modernisierung von bestehenden Elektroinstallationen anwendbar. Während DIN 18015-2 und -4 die Mindestausstattung beschreiben, enthält RAL-RG 678 darüber hinausgehen- de Festlegungen für Standardausstattung und Komfort- ausstattung. Selbstverständlich muss die Elektroinstallation den zum Errichtungszeitpunkt geltenden gesetzlichen und behördlichen Vorschriften, DIN VDE-Normen, DIN-Nor- men und Technischen Anschlussbedingungen (TAB) der Netzbetreiber entsprechen. Dabei stehen die elek- trische Sicherheit, die Gebrauchstauglichkeit, der Kom- fort und der energieeffiziente Betrieb der Elektroinstal- lation im Vordergrund. Ausstattungswert Kennzeichnung Qualität 1 b Mindestausstattung gemäß DIN 18015-2 2 bb Standardausstattung 3 bbb Komfortausstattung 1plus b plus Mindestausstattung gemäß DIN 18015-2 und Vorbereitung für die Anwendung der Gebäudesystemtechnik gemäß DIN 18015-4 2plus bb plus Standardausstattung und mindestens ein Funktionsbereich gemäß DIN 18015-4 3plus bbb plus Komfortausstattung und mindestens zwei Funktionsbereiche gemäß DIN 18015-4 2 Hinweis zu den Ausstattungswerten: 1. Die Anwendung der Ausstattungswerte für die Gebäudesystemtechnik (1plus, 2plus und 3plus ) setzt voraus, dass die jeweiligen Ausstattungswerte für die konventionelle Elektroinstallation (Ausstattungswerte 1, 2 und 3) ausgeführt werden. 2. Die Zuordnung eines Ausstattungswertes erfolgt für eine Wohneinheit. Es kann aber auch eine raumbezogene Zuordnung vorgenommen werden, wenn dies entsprechend vereinbart wird.
Ausstattungswer t bis 20 m² über 20 m² bis 20 m² über 20 m² bis 3 m über 3 m Zur W ohnung geh. Keller -/Bodenraum, Garage Keller -/Bodengang, je 6 m Ganglänge Anschlüsse für besondere V erbrauchsmittel mit eigenem Stromkreis Stromkreisver teiler Gebäudekommunikation Küche a) b) Kochnische b) Bad WC-Raum Hausarbeitsraum b) W ohnzimmer a) Esszimmer je Schlaf-, Kinder -, Gäste-, Arbeitszimmer , Büro b) Flur Freisitz Abstellraum Hobbyraum b Anzahl der Steckdosen, Beleuchtungs- und Kommunikationsanschlüsse b Elektroherd, Mikrowellengerät, Geschirrspülmaschi - ne, W aschmaschine f) , Wäschetrockner , Bügelstation, W armwassergerät d) , Heizgerät d) in Mehrraumwohnungen mind. vierreihige, in Einraum- wohnungen mind. dreireihige Stromkreisverteiler Klingel oder Gong, Türöffner und Gegensprechanlage Steckdosen allgemein 5 3 2 e) 1 3 4 5 3 4 5 1 1 1 1 3 1 1 Beleuchtungsanschlüsse 2 1 2 1 1 2 3 1 1 2 1 2 g) 1 1 1 1 1 Telefon-/Datenanschluss (IuK) 1 1 1 1 Steckdosen für Telefon/Daten 1 1 1 1 Radio-/TV-/Datenanschluss (RuK) 1 2 1 1 Steckdosen für Radio/TV/Daten 3 6 3 3 Kühlgerät, Gefriergerät 2 1 Dunstabzug 1 Anschluss für Lüfter c) 1 1 Rollladenantriebe Anschlüsse entsprechend der Anzahl der Antriebe Beleuchtungs- und Steckdosenstromkreise b Wohnfläche der Wohnung in m 2 Anzahl Stromkreise bis 50 3 über 50 bis 75 4 über 75 bis 100 5 über 100 bis 125 6 über 125 7 bb Anzahl der Steckdosen, Beleuchtungs- und Kommunikationsanschlüsse bb E l e k t r o h e r d , B a c k o f e n , D a m p f g a r e r , M i k r o w e l l e n - g e r ä t , G e s c h i r r s p ü l m a s c h i n e , W a s c h m a s c h i n e f) , W ä s c h e t r o c k n e r , B ü g e l s t a t i o n , W a r m w a s s e r g e - r ä t d ) , S a u n a h e i z g e r ä t , W h i r l p o o l , H e i z g e r ä t d ) in Mehrraumwohnungen mind. vierreihige, in Einraum - wohnungen mind. dreireihige Stromkreisverteiler Klingel oder Gong, Türöffner und Gegensprech - anlage mit mehreren W ohnungssprechstellen Steckdosen allgemein 10 4 4 e) 2 8 8 11 5 8 11 2 3 2 2 6 2 1 Beleuchtungsanschlüsse 3 2 3 1 2 2 3 1 2 3 2 2 g) 2 1 2 1 1 Telefon-/Datenanschluss (IuK) 1 1 1 2 1 1 2 1 1 1 Steckdosen für Telefon/Daten 2 2 2 4 2 2 4 2 2 2 Radio-/TV-/Datenanschluss (RuK) 1 1 2 3 1 1 1 1 Steckdosen für Radio/TV/Daten 3 3 6 9 3 3 3 3 Kühlgerät, Gefriergerät 2 1 Dunstabzug 1 Anschluss für Lüfter c) 1 1 Rollladenantriebe Anschlüsse entsprechend der Anzahl der Antriebe Beleuchtungs-und Steckdosenstromkreise bb 1 1 1 1 2 1 1 2 1 1 1 bbb Anzahl der Steckdosen, Beleuchtungs- und Kommunikationsanschlüsse bbb Elektroherd, Backofen, Dampfgarer , Mikrowellen - gerät, Geschirrspülmaschine, W aschmaschine f) , Wäschetrockner , Bügelstation, W armwasserge - rät d) , Saunaheizgerät, Whirlpool, Heizgerät d) in Mehrraumwohnungen mind. vierreihige, in Einraumwohnungen mind. dreireihige Stromkreisverteiler Klingel oder Gong, Türöffner und Gegensprech- anlage mit mehreren W ohnungssprechstellen, V ideo-Türstationen, Gefahrenmeldeanlagen Steckdosen allgemein 12 4 5 e) 2 10 10 13 7 10 13 3 4 3 2 8 2 1 Beleuchtungsanschlüsse 3 2 3 2 3 3 4 2 3 4 2 2 g) 2 1 2 1 1 Telefon-/Datenanschluss (IuK) 1 1 1 1 2 1 1 2 1 1 1 Steckdosen für Telefon/Daten 2 2 2 2 4 2 2 4 2 2 2 Radio-/TV-/Datenanschluss (RuK) 1 1 1 2 3 1 2 1 1 Steckdosen für Radio/TV/Daten 3 3 3 6 9 3 6 3 3 Kühlgerät, Gefriergerät 2 1 Dunstabzug 1 Anschluss für Lüfter c) 1 1 Rollladenantriebe Anschlüsse entsprechend der Anzahl der Antriebe Beleuchtungs-und Steckdosenstromkreise bbb 1 1 1 1 2 1 1 2 1 1 1 1 a) In Räumen mit Essecke ist die Anzahl der Anschlüsse und Steckdosen um jeweils 1 zu erhöhen. b) Die den Bettplätzen und den Arbeitsflächen von Küchen, Kochnischen und Hausarbeitsräumen zugeordneten Steckdosen sind mindestens als Zweifach-Steckdose vorzusehen. Sie zählen jedoch in der Tabelle als jeweils nur eine Steckdose. c) Sofern eine Einzellüftung vorgesehen ist. Bei fensterlosen Bädern oder WC-Räumen ist die Schaltung über die Allgemeinbeleuchtung mit Nachlauf vorzusehen. d) Sofern die Heizung/Warmwasserversorgung nicht auf andere Weise erfolgt. e) Davon ist eine Steckdose in Kombination mit der Waschtischleuchte zulässig. f) In einer Wohnung nur jeweils einmal erforderlich. g) Von mindestens zwei Stellen schaltbar. 3
Ausstattungswer t Küche Kochnische Bad WC-Raum Hausarbeitsraum bis 20 m 2 über 20 m 2 Esszimmer bis 20 m 2 über 20 m 2 bis 3 m über 3 m Freisitz Abstellraum Hobbyraum z u r W o h n u n g g e h . K e l l e r - / B o d e n r a u m Keller -/Bodengang je 6 m Ganglänge W ohnzimmer je Schlaf-, Kinder -, Gäste-, Arbeits - zimmer , Büro Flur b plus Gefordert ist die V orbereitung für die Anwendung aller Funktionsbereiche durch Installieren von entsprechenden BUS-Leitungen oder entsprechenden Installationsrohren zur nachträglichen Installation von BUS-Leitungen sowie die Auswahl eines Stromkreisverteilers mit entsprechendem Reserveplatz Funktionsbereich: Schalten/Dimmen (bezogen auf die Anzahl der Beleuchtungsanschlüsse) b Schalten h) 2 1 1 1 1 2 3 1 1 2 1 2 1 1 1 1 1 Status Schalten 2 1 2 1 2 2 3 1 1 2 1 2 1 1 1 1 1 Dimmen h) 2 3 1 1 2 Status Dimmen 2 3 1 1 2 Sperren Szene Bewegungsmeldung 1 Anwesenheitserkennung m) (Präsenzmeldung) 1 1 1 1 1 1 1 1 bb plus und die Umsetzung mindestens eines Funktionsbereiches. Funktionsbereich: Schalten/Dimmen (bezogen auf die Anzahl der Beleuchtungsanschlüsse) bb Schalten h) 3 2 3 1 2 2 3 1 2 3 2 2 1 2 1 1 Status Schalten 3 2 3 1 2 2 3 1 2 3 2 2 1 2 1 1 Dimmen h) 2 3 1 2 3 Status Dimmen 2 3 1 2 3 Sperren Szene 1 2 1 Bewegungsmeldung 1 Anwesenheitserkennung m) (Präsenzmeldung) 1 1 1 1 1 1 1 1 bbb plus und die Umsetzung mindestens zwei der Funktionsbereiche. Funktionsbereich: Schalten/Dimmen (bezogen auf die Anzahl der Beleuchtungsanschlüsse) bbb Schalten h) 3 2 3 2 3 3 4 2 3 4 2 2 1 2 1 1 Status Schalten 3 2 3 2 3 3 4 2 3 4 2 2 1 2 1 1 Dimmen h) 3 4 2 3 4 Status Dimmen 3 4 2 3 4 Sperren Szene 2 4 2 Bewegungsmeldung 1 Anwesenheitserkennung m) (Präsenzmeldung) 1 1 1 1 1 1 1 1 1 Funktionsbereiche zur Auswahl bei allen Ausstattungswer ten Funktionsbereich: Schaltbare Steckdosen/geschaltete Geräte/Energiemanagement (in jedem Fall erforderlich, wenn Maßnahmen zur Energieeffizienzsteigerung umgesetzt werden sollen) Warmwassergerät 1 1 1 Heizgerät 1 Waschmaschine 1 1 Geschirrspülmaschine Wäschetrockner 1 1 Gefriergerät 1 1 Funktionsbereich: Sonnenschutz Auf/ab fahren, Stopp i) 1 1 1 1 1 1 1 Position anfahren 1 n) 1 n) 1 n ) 1 1 1 Status Position 1 1 1 1 1 1 1 Sperren 1 1 1 1 1 1 1 Szene 1 1 1 Funktionsbereich: Heizen, Lüften, Kühlen Raumtemperaturregler 1 1 1 1 1 1 1 1 Ventilstellantrieb (je Heiz-/Kühlkreis) 1 1 1 1 1 1 1 1 bedarfsgesteuerte Lüftung (CO 2 /Feuchte-Sensor) 1 1 1 1 1 1 1 1 Anwesenheitserkennung m) (Präsenzmeldung) 1 1 1 1 1 1 1 1 n) 1 1 Fensterkontakte k) je Fenster / Fassade vorzusehen Funktionsbereich: Sicherheit Fensterkontakte i) je Fenster / Fassade vorzusehen Brandmeldung 1 1 1 1 1 1 Anwesenheitssimulation 1 1 1 1 1 1 1 1 Anwesenheitserkennung m) (Präsenzmeldung) 1 1 1 1 1 1 1 1 n) 1 Bewegungsmeldung 1 1 1 1 1 1 1 1 h) je Raumzugang k) Nur einmal für Funktionsbereich Heizen, Lüften, Kühlen und Funktionsbereich Sicherheit notwendig. l) Je Fenster mit Sonnenschutz. m) Nur einmal je Raum für alle Funktionsbereiche erforderlich n) nicht bei 1 Stern und 2 Stern 4
Anforderungen an Starkstromanlagen Die Anzahl der Stromkreise, Steckdosen, Anschlüs- se für z. B. Beleuchtung, Lüfter und Anschlüsse für Verbrauchsmittel mit eigenem Stromkreis müssen den Ausstattungswerten entsprechen. Werden darü- ber hinaus Steckdosen und Anschlüsse vorgesehen, ist auch die Anzahl der Stromkreise angemessen zu erhöhen. Für die Anschlüsse ist festzulegen, ob sie schaltbar bzw. dimmbar sein sollen. Dann muss auch der Anbringungsort der Schalter bzw. Dimmer festgelegt werden. Für die besonderen Verbrauchsmittel wie Elektro- herd, Backofen, Mikrowellenkochgerät, Geschirrspül- maschine, Waschmaschine, Wäschetrockner u. a. ist ein eigener Stromkreis vorzusehen, auch wenn die Geräte über Steckdosen angeschlossen werden. Für Steckdosen und Beleuchtung in Räumen für besondere Nutzung, z. B. in Hobbyräumen, sind zweckmäßigerweise getrennte Stromkreise vorzu- sehen, um Unfälle bei Ausfall der Beleuchtung zu vermeiden. Sollen in Mehrfamilienhäusern die Waschmaschine und der Wäschetrockner außerhalb der Wohnung aufgestellt werden, sind auch für diese Geräte sepa- rate Stromkreise einzuplanen. Die Größe des Stromkreisverteilers ist in der Tabelle auf Seite 3 angegeben. Für spätere Erweiterungen und er- gänzende Funktionen sind in den Stromkreisverteilern Reserveplätze einzuplanen. Weiterer Platzbedarf wird ggf. für Geräte notwendig bei Gebäudesystemtechnik, Überspannungsschutz und Kommunikationstechnik. Anforderungen an die Gebäudesystemtechnik Die Gebäudesystemtechnik wird zum Bedienen, An- zeigen, Melden und Überwachen eingesetzt. Eine funktionsfähige Gebäudesystemtechnik bürgt für den wahlfreien Einsatz und das problemlose Zusammen- arbeiten von BUS-fähigen Installationsgeräten mit unterschiedlichen Funktionen in einer gemeinsamen Elektroinstallation. Sie eignet sich dank ihrer Flexibili- tät in der Anpassung hervorragend bei Nutzungsän- derung von Räumen. Für die plus-Ausstattungswerte ist eine DIN 18015-4 entsprechende Leitungsinstallation, eine entspre- chende Dimensionierung von Stromkreisverteilern und Installationsdosen sowie die Platzierung und An- ordnung von Komponenten notwendig. Eine Kennzeichnung ist für die Aus- bzw. Nachrüs- tung der entsprechenden Gebäudesystemtechnik möglich, wenn der jeweilige Ausstattungsumfang erfüllt wird. Um einen nachträglichen Einsatz der Gebäudesys- temtechnik zu ermöglichen, wird empfohlen, zu- sätzlich zur Elektroinstallation eine BUS-Leitung zu verlegen oder ein Rohrnetz für später einzuziehende BUS-Leitungen vorzusehen. Eine entsprechende Do- kumentation ist vorzunehmen. Anforderungen an Kommunikationsanlagen Wichtiger Bestandteil der Gebäudeinstallation sind haus- bzw. wohnungsinterne Kommunikationsanla- gen zur Übertragung von Sprache, Bildern und ande- ren Informationen. Als Übertragungsmedien dienen: Kommunikationsleitungen, Funk und Starkstromlei- tungen. Ein Rohrnetz ist für leitungsgebundene Übertragungs- systeme erforderlich, damit in der Wohnung bzw. im Haus zur Bereitstellung zeitgemäßer Dienste und An- wendungen die entsprechenden Leitungen installiert werden können. Die Anwendungen und die unterschiedlichen Mög- lichkeiten der Diensteeinspeisung (z.B. Internet, Te- lefon, TV über Kupfer- oder Lichtwellenleiter, über Breitbandkabel, Funk oder via Satellit) wachsen zu- nehmend zusammen. Deshalb können sich auch die Anforderungen an die Verkabelung (twisted pair, Koaxialleiter, Lichtwellenleiter) und an die Anschluss- komponenten (TAE, UAE, KOAX, usw.) wohnungs- bzw. hausintern unterscheiden. Die nach DIN 18015-1 vorgeschriebenen Rohrnetze für Informations- und Kommunikationsanlagen (IuK) sowie Rundfunk- und Kommunikationsanlagen (RuK) bieten die Möglichkeit einer zukunftssicheren Aus- stattung mit Informations-, Rundfunk- und Kommuni- kationsanlagen. 5
Herausgeber: HEA – Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung e. V. Reinhardtstraße 32 10117 Berlin www.hea.de ©HEA, März 2011 Ausstattungsumfang Für elektrische Anlagen in Wohngebäuden sind die Ausstattungswerte 1, 2 oder 3 bzw. bei Ausstattung mit Gebäudesystemtechnik die Ausstattungswerte 1plus, 2plus oder 3plus vorgesehen. Die notwen- dige Anzahl der Steckdosen, Beleuchtungs- und Kommunikationsanschlüsse sowie die Anzahl der Beleuchtungs- und Steckdosen-Stromkreise und die Anzahl der Anschlüsse und Stromkreise für beson- dere Verbrauchsmittel sind für jeden Ausstattungs- wert angegeben. Die Anwendung der Ausstattungs- werte für die Gebäudesystemtechnik (1plus, 2plus und 3plus) setzt voraus, dass die jeweiligen Ausstat- tungswerte für die konventionelle Elektroinstallation (Ausstattungswerte 1, 2 und 3) ausgeführt werden. Weitere Anwendungen zum Überwachen, Anzeigen, Melden und Bedienen ergeben sich bei einer zeitge- mäßen Elektroinstallation für Beleuchtungssteuerung, Rollladen-, Jalousie-, Markisensteuerung, Einzelraum- temperaturregelung, Heizungs- und Lüftungssteue- rung, Fenster- und Türüberwachung, Gefahrenmel- dung (Einbruchmeldeanlagen, Brandmeldeanlagen). Dabei kann die Bedienung manuell, zeit-, sensor- so- wie ferngesteuert erfolgen. Die Gebäudesystemtech- nik ist für diese Aufgaben besonders geeignet. Zusätzlich zu den in den Tabellen angegebenen Stromkreisen können auch beim Ausstattungswert 1 weitere Stromkreise notwendig werden, wenn besondere Verbrauchsmittel wie Heizungsanlage, elektrische Zusatzheizung (z. B. Fußbodenheizung im Bad), Großgeräte (z. B. Dampfgarer, Bügelmaschine/ Dampfbügelstation, Saunaheizgerät, Whirlpool, u. a.) vorgesehen werden. Ein Ausstattungswert wird grundsätzlich für eine Wohneinheit definiert. Alle Räume müssen dann mindestens den Anforderungen des entsprechenden Ausstattungswerts entsprechen. Eine raumbezogene Zuordnung ist möglich, wenn dies entsprechend ver- einbart wird. Der Ausstattungswert einer Wohnein- heit bzw. der einzelner Räume ist zu dokumentieren. Sind Gemeinschaftsanlagen vorgesehen bzw. vor- handen, sind die erforderlichen Ausstattungen und Stromkreise zusätzlich zu den Angaben der Tabellen zu berücksichtigen. Die Anordnung der Steckdosen, Anschlüsse und Schaltstellen hat nutzungsgerecht zu erfolgen. An jedem Bettplatz und an jedem Raumzugang ist eine Schaltstelle anzuordnen. Während beim Ausstattungswert 1 – wie auch in DIN 18015-2 – sich die Anzahl der Stromkreise in Abhän- gigkeit von der Wohnfläche ergibt, sind bei den Aus- stattungswerten 2 und 3 sowie 2plus und 3plus diese Stromkreise den Wohnbereichen zugeordnet (siehe Tabelle). Untergeordnete (kleine) Räume können den Stromkreisen der übrigen Wohnbereiche zugeordnet werden. Eigene Stromkreise sind für die Kommunikationsan- lagen, Antennenverstärker u. ä. vorzusehen. In Mehr- familienhäusern sind diese Stromkreise der Anlage dem Allgemeinverbrauch zuzuordnen. Um die von der Europäische Union und der Bundes- regierung vorgegebenen Energieeffizienzziele erfül- len zu können, muss die elektrische Anlage zukünftig in allen Wohngebäuden die Möglichkeit zur Informa- tion über die aktuelle Energienutzung gegeben sein. Dafür ist mindestens eine Kommunikationsleitung in einem Installationsrohr zwischen dem Elektrizitäts- zähler und dem Stromkreisverteiler in der Wohnung notwendig. Diese Anforderung ist unabhängig vom Ausstattungswert. Bei der Planung wird auch die Anordnung von Schal- tern, Steckdosen, Beleuchtungsanschlüssen sowie anderen Installationsgeräten und Bedienelementen nach den räumlichen Gegebenheiten festgelegt. Da- bei sind – sofern bekannt – die individuellen Wünsche des Bauherrn oder späteren Betreiber/Nutzer der elektrischen Anlage zu berücksichtigen. Weitere Informationen zur zukunftssicheren Elektroinstallation unter: www.elektro-plus.com 6