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Schutzarten (IP-Codes) nach DIN EN 60529
Technischer Anwendungsleitfaden
Technischer AnwendungsleitfadenSchutzarten (IP-Codes) nach DIN EN 60529 www.osram.de
Was sind Schutzarten? SCHUTZARTEN Elektrische Betriebsmittel (z. B. Leuchten, LED-Module und Betriebsgeräte) müssen nach DIN EN 60529 ent-sprechend ihrer Beanspruchung durch Fremdkörper und Wasser einer bestimmten Schutzart angehören. Die Schutz arten werden auch IP-Codes genannt. Die Abkür-zung IP steht für „Ingress Protection“ (dt. Schutz gegen Eindringen). Die Schutzarten beziehen sich ausschließlich auf den Schutz gegen Berührung und das Eindringen von festen Fremdkörpern und Staub (gekennzeichnet durch die erste Kennziffer des IP-Codes) sowie gegen schädliches Ein-dringen von Wasser (gekennzeichnet durch die zweite Kennziffer des IP-Codes). Über den Schutz gegen äußere Einfl üsse sagen die Schutz arten nichts aus. Zudem dürfen die Schutzarten auch nicht mit den elek trischen Schutzklassen ver-wechselt werden, die sich auf Schutzmaßnahmen zur Verhinderung eines elektrischen Schlags beziehen. 2 Feste Fremdkörper und Staub Wasser und Feuchtigkeit Die geringste Schutzart ist IP00, d. h. das elektrische Be-triebsmittel ist weder gegen feste Fremdkörper noch ge-gen schädliches Eindringen von Wasser geschützt. Die Schutzart IPXX bedeutet, dass die Schutzart nicht defi niert ist, da das elektrische Betriebsmittel keinem Test unter-zogen wurde. Wird die Schutzart nicht angegeben, ist das elektrische Betriebsmittel gemäß IP20 geschützt. Wichtiger Hinweis:Zusätzlich zur Schutzart müssen immer auch die äußeren Einfl üsse und Bedingungen berücksichtigt werden (siehe dazu Seite 7)! Die Schutzarten betreffen ausschließlich:
Anordnung des IP-Codes. IP-CODE 3 Sind eine oder beide der Ziffern mit einem „X“ deklariert, konnte das Produkt nicht dem entsprechenden Test unterzogen werden. Die Deklarierung „X“ kann jedoch nicht für eine beliebige Einstufung der Schutzart herangezogen werden. Wiedergegeben nach DIN EN 60529 (VDE 0470-1):2000-09. Maßgebend ist die neueste Ausgabe der Originalfassung der Norm, welche über den VDE VERLAG bezogen werden kann (www.vde-verlag.de). IP 2 3 C H Codebuchstaben Erste Kennziffer Zweite Kennziffer Zusätzlicher Buchstabe (optional) Ergänzender Buchstabe (optional) Erste KennzifferDie erste Kennziffer des IP-Codes hat zwei Bedeutungen. Zum einen bestimmt sie, inwieweit das elektrische Betriebs-mittel gegen das Eindringen fester Fremdkörper (einschließlich Staub) geschützt ist. Zum anderen gibt sie auch den Grad des Berührungsschutzes von Personen an. Schutzgrade nach der ersten Kennziffer Erste Kennziffer Schutzgrad Kurzbeschreibung Kurze Einzelheiten, welche Fremdkörper nicht in das Gehäuse eindringen dürfen 0 Ungeschützt Kein besonderer Schutz 1 Geschützt gegen feste Fremdkörper größer als 50 mm Große Körperoberfl äche, z. B. eine Hand (jedoch keine Schutzmaßnahme gegen absichtliches Berühren). Feste Fremdkörper über 50 mm Durchmesser. 2 Geschützt gegen feste Fremdkörper größer als 12 mm Finger oder Ähnliches bis 80 mm Länge. Feste Fremdkörper über 12 mm Durchmesser. 3 Geschützt gegen feste Fremdkörper größer als 2,5 mm Werkzeuge, Drähte usw. mit Durchmesser oder Dicke größer als 2,5 mm. Feste Fremdkörper über 2,5 mm Durchmesser. 4 Geschützt gegen feste Fremdkörper größer als 1 mm Drähte oder Streifen dicker als 1 mm. Feste Fremdkörper über 1 mm Durchmesser. 5 Staubgeschützt Eindringen von Staub ist nicht völlig verhindert, aber Staub dringt nicht in solchen Mengen ein, dass ein ordnungsgemäßer Betrieb des Betriebsmittels behindert wird. 6 Staubdicht Kein Eindringen von Staub
IP-CODE 4 Zweite KennzifferDie zweite Kennziffer des IP-Codes bestimmt den Schutz des elektrischen Betriebsmittels gegen schädliche Einwirkung durch das Eindringen von Wasser. Schutzgrade nach der zweiten Kennziffer Zweite Kennziffer Schutzgrad Kurzbeschreibung Einzelheiten zur Schutzmaßnahme durch das Gehäuse 0 Ungeschützt Kein besonderer Schutz 1 Geschützt gegen Tropfwasser Herabtropfendes Wasser (senkrecht fallende Tropfen) darf keine schädliche Wirkung haben. 2 Geschützt gegen Tropfwasser unter 15° Senkrecht fallende Tropfen dürfen keine schädliche Wirkung haben, wenn das Ge-häuse bis zu 15° aus seiner bestimmungsgemäßen Gebrauchslage geneigt wird. 3 Geschützt gegen Sprühwasser Sprühendes Wasser darf aus einer Neigung bis zu 60° gegen die Senkrechte keine schädliche Wirkung haben. 4 Geschützt gegen Spritzwasser Aus beliebiger Richtung gegen das Gehäuse gespritztes Wasser darf keine schädliche Wirkung haben. 5 Geschützt gegen Strahlwasser Aus beliebiger Richtung gegen das Gehäuse mit einer Düse gespritztes Wasser darf keine schädliche Wirkung haben. 6 Geschützt gegen schwere See Wasser von schwerer See oder Strahlwasser unter hohem Druck darf nicht in schädlicher Menge in das Gehäuse eindringen. 7 Geschützt gegen die Folgen von Eintauchen Eindringen von Wasser in schädlicher Menge darf nicht möglich sein, wenn das Gehäuse in Wasser unter vorgegebenen Bedingungen hinsichtlich Druck und Zeit eingetaucht ist. 8 Geschützt gegen Untertauchen Das Gerät ist für dauerndes Untertauchen in Wasser geeignet. Die Bedingungen sind vom Hersteller anzugeben. ANMERKUNG: Üblicherweise bedeutet dies, dass das Gerät vollständig abgedichtet ist. Jedoch kann dies bei bestimmten Geräten auch bedeuten, dass Wasser zwar eindringt, jedoch keine Schädigung verursacht. Reinigungstechniken, die von einem Fachmann durchgeführt werden, sind durch die IP-Bemessungsdaten nicht abgedeckt. Wenn notwendig, wird Herstellern empfohlen, entspre-chende Hinweise bezüglich Reinigungstechniken zur Verfügung zu stellen. Dies ist mit den Ermpfehlungen von DIN EN 60529 für Reinigungstechniken in Einklang, die vom Fach-mann ausgeführt werden. Wiedergegeben nach DIN EN 60529 (VDE 0470-1):2000-09. Maßgebend ist die neueste Ausgabe der Originalfassung der Norm, welche über den VDE VERLAG bezogen werden kann (www.vde-verlag.de).
IP-CODE 5 Ein nur mit der zweiten Kennziffer 7 oder 8 bezeichnetes Gehäuse wird als ungeeignet betrachtet für eine Bean-spruchung durch Strahlwasser (bezeichnet mit der zweiten Kennziffer 5 und 6) und braucht die Anforderungen der Ziffern 5 oder 6 nicht zu erfüllen, es sei denn, es wird mit einer Doppelbezeichnung nach folgender Tabelle versehen: Das Gehäuse erfüllt die Prüfung für Strahlwasser, zweite Kennziffer zeitweiliges/dauerndes Untertauchen, zweite Kennziffer Bezeichnung und Aufschrift Anwendungsbereich 5 7 IPX5/IPX7 vielseitig 6 7 IPX6/IPX7 vielseitig 5 8 IPX5/IPX8 vielseitig 6 8 IPX6/IPX8 vielseitig – 7 IPX7 eingeschränkt – 8 IPX8 eingeschränkt Gehäuse für „vielseitige“ Anwendung, wie in der letzten Spalte angegeben, müssen die Anforderungen erfüllen, sowohl wenn sie Strahlwasser als auch wenn sie zeit weiligem oder dauerndem Untertauchen ausgesetzt sind. Gehäuse für „eingeschränkte“ Anwendung, wie in der letzten Spalte angegeben, werden als nur für zeitweiliges oder dauerndes Untertauchen geeignet angesehen und als ungeeignet, wenn sie Strahlwasser ausgesetzt sind. Wiedergegeben nach DIN EN 60529 (VDE 0470-1):2000-09. Maßgebend ist die neueste Ausgabe der Originalfassung der Norm, welche über den VDE VERLAG bezogen werden kann (www.vde-verlag.de).
IP-CODE 6 Zusätzlicher Buchstabe (optional)Ein zusätzlicher Buchstabe kann den Schutz von Personen gegen den Zugang zu gefährlichen Teilen des elektrischen Betriebsmittels bestimmen (Berührungsschutz). Die An-gabe des zusätzlichen Buchstabens ist freiwillig. Ergänzender Buchstabe (optional)Ein ergänzender Buchstabe hinter der zweiten Kennziffer oder dem zusätzlichen Buchstaben kann eine ergänzende Information angeben. Bislang wurden die unten aufge-führten Buchstaben festgelegt. Wenn mehr als ein ergän-zender Buchstabe verwendet wird, ist die alphabetische Reihenfolge anzuwenden. Die Angabe des ergänzenden Buchstabens ist freiwillig. Zusätzlicher Buchstabe Schutzgrad A Geschützt gegen den Zugang mit dem Handrücken B Geschützt gegen den Zugang mit dem Finger C Geschützt gegen den Zugang mit Werkzeug D Geschützt gegen den Zugang mit Draht Ergänzender Buchstabe Bedeutung H Hochspannungs-Betriebsmittel M Geprüft auf schädliche Wirkungen durch den Eintritt von Wasser, wenn die beweglichen Teile des Betriebsmittels in Betrieb sind S Geprüft auf schädliche Wirkungen durch den Eintritt von Wasser, wenn die beweglichen Teile des Betriebsmittels im Stillstand sind W Geeignet zur Verwendung unter festgelegten Wetterbedingungen und ausgestattet mit zusätz-lichen schützenden Maßnahmen oder Verfahren Wiedergegeben nach DIN EN 60529 (VDE 0470-1):2000-09. Maßgebend ist die neueste Ausgabe der Originalfassung der Norm, welche über den VDE VERLAG bezogen werden kann (www.vde-verlag.de).
Was sind äußere Einfl üsse? ÄUSSERE EINFLÜSSE Bei der Planung und Realisierung von elektrischen An-lagen sind die äußeren Einfl üsse, denen die eingesetzten elek trischen Betriebsmittel während des Betriebes aus-gesetzt werden können, zu berücksichtigen. Hierbei muss jede Anwendung vor der Realisierung individuell betrachtet werden, um entsprechende Schutzmaßnahmen zu defi nieren und umzusetzen. Man unterscheidet verschiedene Arten von äußeren Einfl üssen:• Einfl üsse durch die Umgebung• Einfl üsse durch die Benutzung• Einfl üsse durch die Gebäudekonstruktion• Einfl üsse durch Reinigung und Wartung 7 Chemische Einfl üsse (z. B. Säuren) Luftfeuchtigkeit (z. B. durch Kondensation) Mikroorganismen (z. B. Schimmel, Moos und Pilze) Eisbildung Entzündbare oder explosionsfähige Atmosphäre Sonnenstrahlung (z. B. UV-Strah- lung) und extreme Temperaturen Korrosion Aggressive Inhaltsstoffe im Re- genwasser (z. B. Schwermetalle) Salznebel Mechanische Stöße Verschmutzung durch Vögel, Insekten etc. Umwelteinfl üsse wie Luft verschmutzung Wichtiger Hinweis:OSRAM-Produkte dürfen äußeren Einfl üssen niemals direkt ausgesetzt werden. Sorgen Sie bei entspre-chenden Außenanwendungen immer für ausreichende Schutzmaßnahmen (Abdeckung, Gehäuse etc.) und betreiben Sie die Produkte niemals im oder unter Wasser. Ansonsten erlischt jeglicher Garantieanspruch. Als äußere Einfl üsse gelten zum Beispiel:
Sorgen Sie für den nötigen Schutz! SCHUTZMASSNAHMEN Die Auswahl der geeigneten OSRAM-Produkte und der eventuell notwendigen zusätzlichen Schutzmaßnahmen erfordert die genaue Bestimmung aller am Einsatzort vorherrschenden äußeren Bedingungen. Wir empfehlen Ihnen folgende Vorgehensweise. 8 Untersuchung der äußeren Bedingungen am Einsatzort Ausreichender Schutz durch geeignete Produkte und zusätzliche Schutzmaßnahmen In welchem Ausmaß treten Staub, feste Fremdkörper und Wasser auf? (vgl. Seite 3 bis 6) Auswahl geeigneter Produkte mit benötigter Schutzart (siehe Produkt-datenblatt oder Produktlabel) Welche äußeren Einfl üsse sind vorhanden? (vgl. Seite 7) Auswahl der Schutzmaßnahmen, die zusätzlich zur Schutzart benötigt werden (Abdeckung, Gehäuse etc.)
www.osram.de www.osram.de 11/12 Technische Änderungen und Irrtümer vorbehalten. www.osram.de Kunden-Service-Center (KSC) Deutschland Albert-Schweitzer-Straße 64 81735 München Fon +49 (0)89-6213-60 00 Fax +49 (0)89-6213-60 01 OSRAM GmbH Hauptverwaltung Hellabrunner Straße 1 81543 München Fon +49 (0)89-6213-0 Fax +49 (0)89-6213-20 20 www.osram.de